Die Emanzipation der Frau hat ihren Zenit überschritten. Seitdem ausgerechnet Baerbock damit Außenpolitik machen wollte, können sich immer weniger Frauen damit identifizieren. Auch die Unfähigkeit der meisten weiblichen Politiker hat immer mehr Menschen verdeutlicht, dass Frauen vielleicht doch nicht an die Schalthebel von Wirtschaft und Politik gehören.
Tradwife steht schlicht und einfach für Traditional Wife. Gemeint sind Frauen, die mit der fehlgeleiteten Emanzipation nichts am Hut haben und sich stattdessen an traditionellen Rollenbildern orientieren. Frauen, die einfach wieder Frau sein wollen und den Kampf gegen die angebliche Unterdrückung durch den Mann nicht mehr ernst nehmen können.
Wer an die kreischenden grünen und roten Weiber im Bundestag denkt, kann vielleicht nachvollziehen, warum sich immer mehr Frauen damit nicht mehr identifizieren wollen. Das sind Frauen, von denen eigentlich jeder Mann die Finger lässt. Frauen ohne Niveau und Bildung, aber dafür mit umso größerem Ego, das nach Aufmerksamkeit schreit. Der Kampf für Gerechtigkeit und Umweltschutz ist gut. Aber was sich jetzt an grünen und sozialistischen Fantasien breitgemacht hat, bewegt sich jenseits jeder Logik.
Ein Tradwife will damit nichts zu tun haben. Denn während sich andere Frauen modern, frei und unabhängig fühlen, weil sie eigenes Geld verdienen, konzentriert sich ein Tradwife lieber auf ihre urweibliche Aufgabe und nimmt sich viel Zeit, um ihre Kinder großzuziehen. Während das Heer der Büroangestellten den schönsten Teil des Tages mit irgendeinem sinnentleerten Job verbringt, hält ein Tradwife ihrem Mann den Rücken frei, damit er sich voll auf seine Karriere konzentrieren und entsprechend Geld verdienen kann.
Denn, mal ganz ehrlich, in einer Beziehung zwischen zwei ganztags arbeitenden Menschen hat doch ein Kind eigentlich keinen Platz. Der oder die Kleine wird morgens in der Kita abgegeben und verbringt dann den ganzen Tag mit irgendwelchen „Erziehern“, um die eigenen Eltern ein, zwei Stunden bis zum Einschlafen sehen zu können. Sinn macht das nicht wirklich.
Das Leben als berufstätige Mutter ist ein ständiges Jonglieren mit der knappen Ressource Zeit. Es fehlen eben rund 8 Stunden am Tag, die sie vor dem Computer sitzt oder in Meetings verbringt, um dann für ein paar Stunden Restzeit zwischendurch Zeit für das eigene Kind zu haben, das gerade in seinen ersten, entscheidenden Lebensjahren besonders viel Zuneigung und Elternkontakte braucht. Das heißt, eine Mutter mit Vollzeit-Job kann eigentlich ihre naturgegebene Rolle als Mutter überhaupt nicht wahrnehmen und man fragt sich, warum sie sich überhaupt auf diese Situation eingelassen hat.
Wobei die Situation spätestens mit der Einschulung erst richtig kompliziert wird. Dann ist nämlich nicht nur die Rolle der Mutter als Nachhilfelehrerin gefragt. Auch sollte das Kind ein ordentliches Mittagessen vorfinden, wenn es nach stundenlangem Unterricht nach Hause kommt. Und dann beginnt auch die Phase, in der Themen wie Sportverein und Musikunterricht die Nachmittage füllen und eine Mutter verfügbar sein sollte, um Schlichterin bei Streitigkeiten und Seelsorgerin bei Liebeskummer zu sein. Das alles lässt sich definitiv nicht mehr so nebenbei erledigen, während der Job volles Engagement verlangt und auch der Mann noch etwas von seiner Frau haben will.
Ist das Kind krank, dann bricht für die berufstätige Mutter erst recht das Chaos aus. Dann kann sie froh sein, wenn sie Gleitzeit hat und sich ein paar Stunden extra Zeit für das Problem freischaufeln kann. Dann sind auch die eigenen Eltern oder die des Mannes gefragt, um einzuspringen und die Teilzeit-Hausfrau und -Mutter zu unterstützen. Spätestens dann kommt die Frage auf, ob das Ganze überhaupt noch Sinn macht.
Die engagierte Powerfrau, von der man ständig in den Medien liest, gibt es nämlich in Wirklichkeit nicht. Niemand hat mehr als 24 Stunden Zeit am Tag und ein Drittel davon wird allein zum Schlafen gebraucht. Wenn dann noch weitere 8 Stunden für den Job draufgehen, bleibt nur noch ein Drittes des täglichen Zeitkontingents für alles andere: Essen kochen, Wohnung putzen, zumindest eine gemeinsame Mahlzeit, Unterstützung bei den Hausaufgaben, Probleme lösen, miteinander reden, etwas entspannen und schon ist der Kreislauf geschlossen.
So ein Leben als Powerfrau ist zwar möglich, aber es geht auf Dauer an die Substanz. Und es endet mit der Erkenntnis, dass man ein Leben zwar perfekt durchtakten kann, aber lebenswert wird es damit nicht. Man kann zwar versuchen, die vorhandene Zeit und Lebensenergie möglichst gleichmäßig auf alle aufzuteilen, die darauf einen Anspruch erheben, aber gelingen wird es letztendlich nicht oder nur sehr unvollkommen.
Ein Leben als geistig selbstständige, wirtschaftlich unabhängige und emotional ungebundene Frau kann man zwar versuchen, aber ob es auch lebenswert ist, bleibt die große Frage. Wir Menschen sind schließlich soziale Wesen, denen es losgelöst von allen menschlichen Bindungen auf Dauer einfach nicht gut geht. Eine jederzeit auflösbare Freundschaft ist einfach keine feste Bindung mit allen damit verbundenen Verpflichtungen und Abhängigkeiten. Und die große wirtschaftliche Freiheit schlägt irgendwann in Einsamkeit um, wenn man immer nur an das eigene Ich gedacht und soziale Bindungen vernachlässigt hat. Männer und Frauen sind eben letztendlich nur dann glücklich, wenn sie ein Paar bilden und sich in ihren andersartigen Eigenschaften ergänzen.
Die Tradwives von heute sind also alles andere als gestrig. Sie sind weit mehr als die Relikte aus den 1950er Jahren, als die Pille noch nicht zum Alltag gehörte und eine Frau fast zwangsläufig schwanger wurde. Sie sind das Ergebnis von Frauen, die nicht zum Opfer der allgegenwärtigen Emanzipation geworden sind. Frauen, die lieber ihrem Mann dienen wollen, anstatt irgendeinem abstrakten Unternehmen. Frauen, die wissen, dass es auch zum Frausein auch gehört, Kinder zu haben und auf ihrem Weg ins Leben zu begleiten. Frauen, die wieder Frau sein wollen und das trotz allem Wenn und Aber.
Dazu kommt, dass sich auch für viele Männer das Blatt gewendet hat. Die meisten wollen nämlich keine Beziehung „auf Augenhöhe“, bei der zwei Ichs nie wirklich zum Wir werden, weil der jeder nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Sie wollen auch keine „Lebensabschnittspartnerin“, die schon morgen nur noch Erinnerung ist, weil sie irgendwo einen scheinbar besseren Match gefunden hat. Sie wollen ganz altmodisch eine Frau fürs Leben, mit der sie Pläne machen und etwas Gemeinsames aufbauen können.
Sie wollen eigentlich ein Tradwife. Eine feminine Frau, die sich ihrer Weiblichkeit bewusst ist und erkannt hat, dass sie allein nur Nachteile im Leben hat und erst im Zusammenspiel mit einem Mann zu ihrer vollen Form aufblühen kann. Denn eine Frau kann nicht „ihren Mann stehen“, weil sie eben kein Mann ist. Sie kann zwar durchaus Karriere machen und im Beruf erfolgreich sein. Aber sie wird dabei nie ihre emotionale Balance finden und glücklich sein. Und sie wird nie die Chance haben, ein Kind großzuziehen, ohne dabei im Dauerstress zu leben.
Deshalb blicken die Karrierefrauen heute zwar missbilligend auf die Tradwives herab, die nach ihrer Meinung irgendwo in der Vergangenheit stecken geblieben sind. Aber in Wirklichkeit sind sie auch neidisch auf diese von ihrem Mann abhängigen Frauen. Denn die haben etwas weitaus Wertvolleres als Geld und das ist Zeit.