Die Bank entscheidet, ob du Cash bekommst

Was passieren wird, wenn die Banken zu viel Einfluss auf unser Zahlungsverhalten haben, ist keine Zukunftsvision. Das kann man im kleinen Maßstab auch heute schon beobachten. Bargeld drückt man dem Händler in die Hand und er ist zufrieden. Zahlst du mit Karte, muss er noch ein paar Prozent an irgendeine Bank abdrücken und nimmt es resigniert zur Kenntnis.

Den meisten Konsumenten machen sich darüber überhaupt keine Gedanken. Sie denken nur an die relative Bequemlichkeit beim Kartenzahlen, schieben das Plastikteil in den Schlitz und sind zufrieden. Dass der Händler die Gebühren von Visa oder Mastercard stillschweigend auf den Preis draufgeschlagen hat, ist ihnen nicht bewusst. Es sind ja auch nur ein paar Cents. Oder ein paar Euro.

MobileBanking hat dazu recherchier und herausgefunden, dass die Zahl der Bankautomaten immer schneller abnimmt. Schon 2023 waren es mehr als 5 % weniger als im Vorjahr und der Trend beschleunigt sich immer mehr. In einem kleinen Touristenort wie Travemünde an der Ostsee gab es vor 5 Jahren noch drei Bankfilialen und zehn Geldautomaten. Heute gibt es noch Sparkasse und Deutsche Bank und daneben ganze zwei Automaten.

Besonders die Sparkasse ist schon vor Jahren negativ aufgefallen und zockt seitdem jeden gnadenlos ab, der kein Kunde ist und Geld abheben will. Satte 4,50 € will die Bank haben, auch wenn man nur einen Hunderter haben will. Man ist sich bewusst, dass man der Platzhirsch an der Küste ist und nutzt diesen Vorteil hemmungslos aus.

Aber bei anderen Banken sieht es nicht viel anders aus. Auch sie betreiben Kundenbindung und halten nichts von einem offenen Geldverkehr. Einen Bankautomaten zu betreiben ist eben mit einem gewissen Kostenaufwand verbunden und für irgendwelche Leistungen Geld auszugeben, war noch nie im Sinne einer Bank. Da ist es viel billiger, immer mehr Bankautomaten abzubauen und die Kunden zum bargeldlosen Zahlen zu animieren.

Grund dafür ist der auch in Deutschland immer mehr um sich greifende Trend zum bargeldlosen Bezahlen. Ein Trend, der nicht ganz unkritisch ist, wenn man an die gewaltige technische Infrastruktur denkt, die nahtlos funktionieren muss, damit man beim Shopping nicht ständig daran denken muss, wie viel Kohle noch in der Tasche steckt. Vor allem seit die unsichere Windkraft immer mehr zunimmt, sind die Netze instabiler geworden und Blackouts tauchen mittlerweile immer häufiger in den Nachrichten auf.

Doch es gibt noch eine zweite ungute Entwicklung. Dieses Mal betrifft es die Cash Group. Zu diesem Verbund gehören die Deutsche Bank, die Commerzbank, die HypoVereinsbank, die Postbank und die Töchter dieser Banken. Wenn man sein Geld über eine der neuen Neobanken verwaltet – N26, Revolut, Finom, Tide, Vivid & Co. – wird man bei der Cash Group schlicht und einfach ausgesperrt. Gebühren hin oder her, der Automat weigert sich, auch nur einen Cent herauszurücken.

In unserem Land ist zwar alles bis ins Detail geregelt. Aber der freie Zugang zu Bargeld scheint noch nicht von der allgegenwärtigen Regulierung erfasst zu sein. Warum auch? Die Regierung und vor allem die EU will uns ja ohnehin alle vom Cryptogeld abhängig machen, damit totale Kontrolle herrscht und der gläserne Bürger endlich Wirklichkeit wird.

Dann sieht es auch für die Banken düster aus. Und für uns alle, denn Bargeld ist auch ein Stück Freiheit.

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