Frauen neigen ja nicht gerade dazu, direkt auszudrücken, was sie denken. Sie ziehen es vor, in Andeutungen zu kommunizieren. Die meisten wissen gar nicht, dass sie damit genau das tun, womit Männer gewaltige Probleme haben. Ein Mann denkt eben klar und einfach und so redet er auch. Indirekte Aussagen versteht er meist nicht und vage Andeutungen liegen weit unter seiner Aufmerksamkeitsschwelle, auch wenn sie aus weiblicher Sicht noch so deutlich sind.
Aber es kann sich lohnen, die Kunst weiblicher Kommunikation zu erlernen. Denn nicht selten entscheidet genau sie darüber, ob sich da eine echte Beziehung anbahnt oder ob es nur bei einem flüchtigen Austausch von Andeutungen bleiben wird. Wenn du eine Antenne dafür entwickelst, was ihre subtilen Äußerungen und Verhaltensweisen und eigentlich bedeuten, bist du klar im Vorteil. Du beherrschst den Code weiblicher Kommunikation. Du erkennst ihre Motive und Absichten. Du kannst die verdeckten Nachrichten entschlüsseln und vermeidest damit viele kommunikativen Umwege und Irritationen.
Der erste Schritt auf dem Weg zum echten Frauenversteher besteht nämlich darin, weniger auf ihre Worte zu achten, sondern ein feines Gespür für das zu entwickeln, was sie eben nicht sagt, was sie nur vage andeutet oder was sie einfach nur denkt, ohne dich an ihren Gedanken teilhaben zu lassen. Das kann sich auf positive Aussagen genauso beziehen wie auf kritische Äußerungen. Auf Lob genauso wie auf versteckten Tadel.
Sie hält deinen Kleidungsstil eine Spur zu locker oder gar schlampig? Dann warte nicht, bis sie es dir direkt sagt, denn das wird vermutlich nie passieren. Achte vielmehr auf das, was sie über Männerkleidung ganz allgemein von sich gibt. Mag sie es, wenn ein Mann passend zum Anlass gekleidet ist, dann wird sie das in irgendeine ziemlich allgemeine Aussage packen. Die hat dann zwar scheinbar nichts mit dir zu tun. Aber sie sagt dir genau aus, was sie meint und was du verstehen sollst. Höre also genau zu, wenn sie über andere Männer und Kleidung redet.
Überhaupt haben Frauen ein Problem damit, so zu kommunizieren, dass du auch verstehst, was sie dir eigentlich sagen wollen. Sie scheinen zu glauben, dass es deine Aufgabe als Zuhörer ist, aus ihren Worten genau das herauszuhören, das, was sie eigentlich meinen, auch wenn sie es nie konkret gesagt haben. Dass Kommunikation so nicht funktioniert, ist offensichtlich, aber sie werden es nie begreifen.
Zitat eines Mannes über eine Frau, mit der er die Weihnachts-Feiertage in einer Skihütte verbracht hat. „Diese Helen könnte mich zum Beispiel einfach darauf hinweisen, dass der Mülleimer voll ist und mich bitten, ihn raus zu tragen. Stattdessen sagte sie scheinbar beiläufig, der Mülleimer sollte auch mal wieder geleert werden.“
So sind sie eben. Begriffe wie „man könnte“ oder „vielleicht sollte man“ sind für eine Frau klare Handlungsaufforderung. Dabei würde ein einfacher Satz, der mit „bitte“ anfängt, viel sympathischer klingen und ohne diesen leisen, unausgesprochenen Vorwurf auskommen.
Frauen haben zwar nicht immer den Blick für das große Ganze. Aber sie achten geradezu scharfsinnig auf die Details. Fährt sie mit ihm von einem Besuch bei Freunden nach Hause, kann sie über tausend Beobachtungen berichten, die dir als Mann vermutlich nie aufgefallen sind. Sie hat sich genau eingeprägt, wer wie gekleidet war, und hat jede subtile Stimmung wahrgenommen, während du wahrscheinlich den ganzen Abend nur mit deinen Kumpels geredet und das ganze Drumherum gar nicht wahrgenommen hast. Du kannst also eine Frau durchaus als Spionin einsetzen, um Dinge zu erfahren, für die dir als Mann ganz einfach die Rezeptoren fehlen.
Richtig interessant wird es, wenn eine Frau Interesse an dir hat. Auch dabei geht sie meist so subtil vor, dass du es vielleicht gar nicht mitbekommst. Aber wenn du deine Sinne schärfst, wirst du dennoch die entscheidenden Signale erkennen. Hört sie dir aufmerksam zu und hakt nach, wenn ihr etwas unklar ist, dann ist das schon mal ein gutes Zeichen. Redet sie dich auffallend oft mit Namen an, dann bist du für sie nicht einfach irgendjemand, sondern stehst eindeutig im Fokus ihres Interesses. Lächelt sie sich immer wieder an, um gleich darauf wegzusehen, als wäre es reiner Zufall gewesen, dann kannst du sicher sein, dass es alles andere als ein Zufall ist.
Taucht sie plötzlich da auf, wo auch du dich gerne aufhältst, dann ist auch das garantiert kein Zufall, sondern bewusste Strategie. Will sie plötzlich in deine Freundesliste bei Insta oder Facebook aufgenommen werden, dann weißt du mit Sicherheit, dass sie auf dich steht. Sie sucht deine Nähe, möchte alles mitbekommen, was du sagst und schreibst, und kommentiert auch alles, was du von dir gibst.
Ein weiteres untrügliches Zeichen ist, wenn sie dich auffallend oft um deinen Rat fragt. Angeblich kennst du dich ja mit Autos aus und sie hat da ein Problem … Oder zu Hause ist irgendetwas kaputt und sie würde sich freuen, wenn du es dir mal ansiehst. Auch Handys, Tablets und Notebooks sind hervorragend geeignet, um die völlig Ahnungslose zu spielen, die ohne männliche Unterstützung eigentlich nicht überleben kann. Es gibt unendlich viele Klischees, die Frauen gerne und bewusst bedienen, um den Ehrgeiz eines Mannes herauszufordern, sein Fachwissen zu zeigen.
Und bist du schon einmal da, dann musst du natürlich unbedingt zum Essen bleiben. Sie hat nämlich längst deine Gewohnheiten ausgeforscht und weiß genau, was du gerne isst, ob du auf Bier oder Wein stehst oder ob du Kuchen magst. Emanzipation hin oder her, einen Mann zu bemuttern gehört zu den Grundinstinkten einer Frau und sie wird dir gerne demonstrieren, wie gut sie für dich sorgen kann.
Wobei du damit rechnen kannst, dass du längst das Gesprächsthema bist, wenn sie sich mit ihren Freundinnen trifft. Achte einmal darauf, wie du von denen begrüßt und beäugt wirst und wie sie hinter deinem Rücken tuscheln. Frauen besprechen nämlich alle wichtigen Dinge mit ihren Freundinnen und deren Urteil ist ganz entscheidend dafür verantwortlich, wie du eingeschätzt wirst. Hast du den Freundinnen-Test bestanden, dann hast du eigentlich bei ihr freie Bahn.