Carsharing: Auto, nur wenn du es brauchst

Die Einstellung zum Auto ändert sich. Wichtig ist nicht mehr der Besitz, sondern die Nutzung. Und je teurer Autofahren wird, desto mehr macht es Sinn, ein Auto immer nur dann zu nutzen, wenn es tatsächlich gebraucht wird. Das ist nicht für jeden ideal, aber immer mehr Leute entdecken die neue Freiheit, ein Auto zu nutzen, ohne es besitzen zu müssen. Sie nennt sich Carsharing und sie ist eigentlich ganz clever. Wenn auch nicht für jeden und jede Situation.

Wer jeden Tag mit dem Auto fährt und das auch nicht ändern will oder kann, für den ist Carsharing vermutlich keine gute Idee. Aber es gibt unzählige Menschen, für die ist ein eigenes Auto eher eine Last als ein Vorteil. Und es ist obendrein ein recht teures Vergnügen, das einen erheblichen Teil des vorhandenen Einkommens schluckt.

Flexibilität hat ihren Preis

Denn ein Auto muss nicht nur finanziert werden. Es kostet auch Benzin, Versicherung und Steuern. Es muss regelmäßig zur Wartung und hin und wieder ist auch eine Reparatur fällig. Auch der Parkplatz ist meist nicht umsonst und es besteht immer die Gefahr von Beschädigungen. Ein unbeabsichtigter oder mutwilliger Kratzer kostet schnell einen Tausender und ein richtiger Unfall kann den Wagen blitzschnell in Schrott verwandeln.

Der unbestreitbare Vorteil ist allerdings, dass das eigene Auto direkt vor der Tür oder der eigenen Garage steht. Es ist also immer bereit, wenn man es braucht. Ganz gleich, ob man schnell einkaufen oder sich irgendwo mit Freunden treffen will. Man kann überall hinfahren, auch wo es keinen ÖPNV gibt. Und man ist flexibel, weil man auf keine Fahrpläne achten muss. Was man besitzt, über das kann man eben frei verfügen. Was man nur mietet, das ist immer an bestimmte Vertragsbedingungen und Einschränkungen gebunden.

Jede Sache hat eben zwei Seiten. Mindestens. Vor allem ist die Frage, ob es ein eigenes Auto sein soll, oder ob man nur bei Bedarf darauf zugreift, weitgehend eine Frage der eigenen Lebensweise. Als Illustration dazu drei Szenarien:

Auto in der Großstadt

Ein guter Freund lebt mitten in Frankfurt. Private Garagen gibt es in seinem Viertel nicht. Ein Auto würde also bedeuten, jeden Abend irgendwo nach einem Parkplatz am Straßenrand suchen zu müssen. Manchmal direkt vor der Tür, manchmal aber auch einen Häuserblock entfernt. Er arbeitet am Flughafen. Dort kommt er mit der S-Bahn schneller hin als in der morgendlichen Rush Hour über das Frankfurter Kreuz. Der tägliche Pendelverkehr spricht also schon mal nicht für das eigene Auto.

Wenn mein Freund Urlaub macht, dann natürlich mit dem Flieger. Schließlich arbeitet er bei der Lufthansa und zahlt nur einen Bruchteil des üblichen Preises. Will er am Wochenende raus aufs Land, dann reserviert er sich ein Carsharing-Auto. Das komm aber bestenfalls zweimal im Monat vor und kostet ihm alles in allem rund einen Hunderter. Der Supermarkt ist gleich um die Ecke. Darum kümmert sich zweimal die Woche seine Frau mit dem Rolli.

„Ein eigenes Auto habe ich nie vermisst,“ so seine Aussage. „Das ist hier nerviger, als der Nutzen, den es mir bringen würde. Wenn wir abends ausgehen, nehme ich ein Taxi. Mit dem Geld, das ich ohne Auto spare, ist das locker drin.“

Auto auf dem Land

Ganz anders sieht es bei Familie Junker aus. Sie wohnen in einem Einfamilienhaus im Speckgürtel von Hamburg. Peter fährt mit dem Auto zur Arbeit am anderen Ende von Hamburg. Mit der Bahn hieße das eine dreiviertel Stunde Bahnfahren zur Rush Hour, zweimal Umsteigen und dann noch eine Viertelstunde zu Fuß. Mit dem Auto ist er bequem in einer halben Stunde direkt auf dem Firmenparkplatz. Da sieht Peter nur eine Alternative.

Auch zum nächsten Einkaufszentrum kommt die Familie eigentlich nur mit dem Auto. Mit dem Bus macht man so etwas wirklich nur, wenn es nicht anders geht. Und wenn das Auto schon da ist, fährt man damit eben auch am Wochenende an die Ostsee und im Urlaub nach Dänemark oder sonstwo hin.

Auto für die Mobilität vor Ort

Autofahren ist nicht immer ein Vergnügen. Eine Stunde im Stau stehen kann ganz schön nervig sein. Denn man kann zwar über die Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn schimpfen, mit dem eigenen Auto ist ein pünktliches Ankommen auch keine Garantie. Es ist daher eine durchaus praktikable Idee, große Entfernungen grundsätzlich mit der Bahn zu überbrücken, um dann vor Ort mit einem Carsharing-Fahrzeug mobil zu sein.

Viele Carsharing-Anbieter sind dem deutschlandweiten Bundesverband Carsharing angeschlossen. Wer zum Beispiel Kunde bei StattAuto in Kiel oder Lübeck ist, kann dadurch mit derselben Handy-App auch auf den Fahrzeugpool von 160 anderen Carsharing-Anbietern zugreifen und von zu Hause aus ein Fahrzeug vor Ort buchen.

Es kann also durchaus Sinn machen, von Hamburg nach München mit der Bahn zu fahren und sich dort für die Zeit des Aufenthalts Carsharing zu nutzen.

Auto im Alter

Bernd lebt in Travemünde. Er ist das, was man wohl einen rüstigen Rentner nennt. Er treibt Sport, fährt Fahrrad und ist vielseitig aktiv. Aber sein täglicher Aktionsradius ist relativ klein und alles lässt sich bequem zu Fuß oder mit dem Rad erreichen. Wenn er gelegentlich ins nahe gelegene Lübeck will, nimmt er den Bus.

Ein eigenes Auto hat Bernd schon lange nicht mehr. Er hat sich eine Wohnung in einem neu erbauten Viertel unten am Hafen gekauft. Dort gibt es auch eine Carsharing-Station. Einmal im Jahr fährt er zum Wandern in den Harz. Gelegentlich verbringt er ein Wochenende auf Fehmarn. Dann reserviert er sich einen Kleinwagen, denn er möchte gerne vor Ort mobil und flexibel sein.

Mobilität ist auch eine Frage der Einstellung

Carsharing kann deutlich billiger sein, als ein eigenes Auto. Aber es kommt darauf an. Wer sich viel an Orten bewegt, die ohne Auto schlecht oder gar nicht zu erreichen sind, für den ist Carsharing vermutlich zu unflexibel und am Ende auch zu teuer. Wer sich aber normalerweise nur in einem begrenzten Umkreis bewegt und zur Arbeit bequem zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV kommt, für den fragt es sich, ob es wirklich Sinn macht, ein eigenes Auto zu finanzieren.

Und dann ist da natürlich noch die geografische Lage. Carsharing ist sinnvoll für den, der in der Stadt oder einem Ballungszentrum wohnt. Denn so flexibel wie mit dem eigenen Auto ist man damit natürlich nicht und der Zeitaufwand zum Anmieten und wieder zurückgeben sollte sich in Grenzen halten. Die nächste Carsharing-Station sollte daher nicht allzu weit entfernt sein.

Wobei Carsharing einen entscheidenden Vorteil hat: Man kann sich immer das Auto holen, das zur aktuellen Anforderung passt: für überschaubare Entfernungen einen Kleinwagen, für größere Transporte einen Kombi oder Transporter und für den Familienausflug eine geräumige Limousine. Woraus sich auch die Möglichkeit ergibt, für die tägliche Mobilität ein eigenes Auto zu nutzen, für besondere Aufgaben jedoch das Auto, das am besten geeignet ist.

free2move: Carsharing in 16 Städten Deutschlands

Mit free2Move ist man immer flexibel. Nicht nur am eigenen Wohnort, sondern auch in 16 weiteren Städten zwischen Hamburg und München. Das macht diesen Carsharing-Anbieter für alle interessant, die oft auf Reisen sind und dabei auf ein intelligentes Mobilitätskonzept setzen. Das Prinzip dabei: Lange Strecken legt man mit der Bahn zurück, vor Ort nutzt man ein Carsharing-Fahrzeug. Das lässt sich bequem schon im voraus buchen und wird mit der Handy-App zuverlässig auf- und zugeschlossen. Innerhalb des Geschäftsgebiets kann es überall abgestellt werden und die Sache ist erledigt. Um das Volltanken muss man sich dabei genauso wenig kümmern, wie um lästige Parkgebühren. Es gibt einen Tages-, Stunden und sogar Minutentarif.

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