Höchste Zeit, über die Autoversicherung nachzudenken

Bei Versicherungen ist es wie beim Konto. Die meisten Menschen richten die Beziehung einmal im Leben ein und denken dann nie wieder darüber nach. Gebührenerhöhungen werden als unabwendbar hingenommen und Versicherungsprämien einfach akzeptiert. Schließlich hat man wichtigeres zu tun, als sich um solche Banalitäten Gedanken zu machen.

Auch ich habe lange Zeit so gedacht. Das Auto war bei der Allianz versichert und das Konto lief bei der Sparkasse. Irgendwann kam ein eigenes Haus dazu und wieder waren Allianz und Sparkasse mit im Boot. Über Kosten habe ich mir eigentlich erst Gedanken gemacht, als es zu einem wirtschaftlichen Einbruch kam und das Geld nicht mehr so automatisch floss, wie ich es gewohnt war.

Das war die Zeit, in der ich nicht nur alle laufenden Versicherungsverträge überdacht hab. Ich habe auch einen Großteil davon gekündigt, die vermutlich nur durch die verkäuferischen Fähigkeiten meines Versicherungsvertreters entstanden waren. Der rief mich nämlich einmal im Jahr an und redete davon, dass man den einen oder anderen Vertrag „optimieren“ sollte. Wobei diese Optimierung natürlich regelmäßig mit höheren Kosten verbunden war.

Heute laufen meine Girokonten bei irgendwelchen Neobanks, die zwar kein Filialnetz haben, aber dafür völlig ohne monatliche Kontogebühren auskommen. Ein Bankberater ist schließlich heute nicht mehr als ein cleverer Verkäufer, der Provisionen verdient. Auf den kann ich verzichten, denn er tut zwar so, als würde er in meinem Interesse handeln. Aber in Wirklichkeit denkt er im Sinne seiner Bank und will an mir so viel wie möglich verdienen.

Auch die wenigen verbliebenen Versicherungen habe ich mittlerweile bei einem der zahlreichen Direktversicherer abgeschlossen. Dafür brauche ich schließlich keinen „Berater“, der letztendlich alles verteuert, ohne mir einen Mehrwert zu bieten.

Mit anderen Worten: Wer sich informiert und seine Geldangelegenheiten selbst in die Hand nimmt, spart eine Menge Geld, und läuft auch nicht Gefahr, sich irgendein Produkt einreden zulassen, von dem eigentlich nur der Verkäufer etwas hat.

Doch auch bei Direktversicherern muss man auf der Hut sein. Die holen sich nämlich gerne bei ihren Bestandskunden das zurück, was sie durch günstige Einstiegsprämien verloren haben.

Ich merkte das, als ich älter wurde und meine einst extrem günstig abgeschlossene Autoversicherung immer teurer wurde. Die Versicherung war nämlich der Meinung, dass bei mir mit zunehmendem Alter ein immer größeres Unfallrisiko bestand. Also hob sie die Prämien drastisch an, bis ich bald für eine simple Teilkasko-Versicherung soviel bezahlte, wie früher für die Vollkasko. Als ich mich im Internet darüber informieren wollte, wurde mir überall erzählt, dass das alle Versicherungen so machen. Wer ins Rentenalter kommt, bezahlt eben höhere Prämien, weil ältere Menschen angeblich mehr Unfälle bauen.

Aber ich glaube ja nicht alles, was man mir so erzählt, und machte eine Recherche bei mehreren anderen Direktversicherern. Das Ergebnis war erstaunlich: Meine bestehende Versicherung wollte von mir satte xx Euro im Vierteljahr. Eine andere Versicherung lockte nicht nur mit einem Wechselbonus zum Jahresende. Der vierteljährliche Betrag lag auch erheblich unter dem, was ich bisher bezahlt hatte und betrug lediglich XXX Euro im Vierteljahr. Ich hatte also mit einer einzigen abendlichen Recherche satte XXX Euro im Jahr gespart. Und das ohne Abstriche, denn die Versicherungsbedingungen unterscheiden sich heute nur noch in Nuancen.

Gerade jetzt zum Jahreswechsel lohnt es sich also, die bestehenden Versicherungsverträge zu überdenken. Es ist schließlich kein Naturgesetz, dass heute alles teurer wird. Was natürlich auf die bestehende Bankverbindung genauso zutrifft. Auch hier lassen sich Gebühren sparen, die selten gerechtfertigt sind.

Aber die Zeit drängt, denn es gibt Kündigungsfristen.

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