Untreue hat gute Gründe, und zwar immer

Männer sind untreu. Frauen auch, aber davon soll hier keine Rede sein. Manche Männer haben einfach keine Moral und folgen jeder Versuchung. Doch die meisten haben gute Gründe, ihre Frauen zu hintergehen, auch wenn das keine hören will.

Eine Statistik gibt es dazu nicht. Und wenn, dann wäre vermutlich die Dunkelziffer so hoch, dass man die Zahlen nicht ernst nehmen kann. Denn Untreue geschieht im Verborgenen. Ein Seitensprung dauert oft über viele Monate an, nicht selten auch über Jahre. Niemand darf davon wissen und meist ist es gut so, wie es ist. Denn es gibt gute Gründe, weshalb ein Mann seine Frau nicht verlässt, auch wenn er das Bett einer anderen aufsucht.

Vielleicht ist die bestehende Beziehung nicht vollständig zerstört und die Ehe nicht wirklich am Ende. Vielleicht mag er seine Frau noch immer, schätzt sie nach wie vor und liebt sie so wie sie eben ist. Nur seine sexuellen Bedürfnisse konnte sie leider nie wirklich befriedigen. Seine heimlichen Begierden werden daher jetzt woanders erfüllt. Seine Lust wird von einer anderen Frau befriedigt, mit der er Dinge tun kann, die zu Hause undenkbar wären.

Die stereotype Schlussfolgerung „Er hat sich eine Jüngere genommen“ beschreibt nämlich nur selten die ganze Geschichte. Männer sehnen sich nämlich nach Vertrautheit, nach Nähe, nach lieb gewonnenen Ritualen, nach einer Frau, von der sie verstanden werden und mit der sie nicht streiten müssen. Der halten sie gerne die Treue, auch wenn sie gelegentlich mit einer anderen ins Bett gehen. Weil die einen ganz besonderen Reiz auf sie ausgeübt hat. Weil eins zum anderen führte. Weil es sich einfach ergeben hat.

Männer haben zwar eine starke Libido, die nach Befriedigung sucht. Aber sie sind durchaus nicht nur schwanzgesteuert, auch wenn diese Meinung unter hintergangenen Frauen sehr beliebt ist. In Wirklichkeit wollen sie nämlich das gute Gefühl, dass sie begehrt werden – wie das bei Frauen ja auch der Fall ist. Sie haben durchaus Verständnis, wenn eine Frau mal übermüdet ist und keine Lust hat. Aber sie wollen nicht um Sex betteln müssen. Es verletzt sie, wenn sie immer wieder abgewiesen werden. Bis sie irgendwann resigniert aufgeben und das Thema Sex zum dauerhaften Tabu wird.

Das das ist es aber in Wirklichkeit nicht. Denn Männer sind Macher und ein Mann, der immer wieder auf Ausreden stößt, wird irgendwann ganz einfach keine Annäherungsversuche mehr machen. Er wird sich schlicht und einfach in sich selbst zurückziehen und in aller Ruhe an einer Lösung arbeiten. Denn während die sexuellen Bedürfnisse einer Frau mit zunehmendem Alter abnehmen, funktioniert ein Mann völlig anders. Er sucht auch in den fünfziger, sechziger und manchmal auch siebziger Jahren sexuelle Erfüllung und nicht selten findet er die auch.

Aber seine Libido braucht dafür stärkere Anregungen als früher. Er will nämlich Sex auf keinen Fall aufgeben, aber es soll richtig guter Sex sein. Er braucht eine immer stärkere Stimulanz und die kann ihm eine Frau, die im Laufe der Jahre passiv geworden ist und außerdem körperlich alles andere als anziehend wirkt, einfach nicht mehr bieten.

Der Grund ist, dass die Natur dem Mann ganz einfach einige Vorteile mitgegeben hat, auf die die meisten Frauen leider verzichten müssen. Ein Mann wirkt nämlich bis ins hohe Alter durchaus attraktiv auf die Frauen, während eine Frau das nur selten von sich behaupten kann. Dazu kommt, dass so manche junge Frau durchaus eine Vorliebe für ältere Männer hat, von denen sie sich mehr Reife, mehr Hingabe, aber durchaus auch stabilere wirtschaftliche Voraussetzungen erhofft.

Es ist daher durchaus nicht selten, dass sich ein Mann in den Fünfzigern und darüber eine Jüngere sucht und damit zwangsläufig das alte Klischee bedient. Aber das ist kein moralisches Defizit. Es ist einfach das völlig natürliche Bedürfnis eines Mannes in den besten Jahren, der noch etwas erleben will, anstatt alle stimulierenden Gedanken nur noch in der Erinnerung zu finden.

Wenn eine Frau ihren Mann an eine Jüngere verliert, weil von ihr selbst sexuell keine Signale mehr ausgehen, ist das zwar traurig für sie. Aber es ist schlicht und einfach Biologie. Sprich, er kann einfach nicht anders. Sein Körper ist noch fit genug, um noch etwas aus seinem Liebesleben zu machen und er gibt dem sexuellen Drang nach, weil dieser einfach zu stark ist. Nur sehr wenige Frauen erkennen diese Tatsache und entwickeln einen unbändigen Hass auf diesen Mann, der auch den Rest eines meist durchaus noch vorhandenen Wirgefühls zerstört, anstatt einen Weg zu suchen und das Beste aus der Sache zu machen.

Und nur eine kleine Minderheit der verlassenen Frauen schafft es, die neue Realität zu akzeptieren und das Leben so zu nehmen, wie es eben ist. In solchen Fällen ist dann zwar eine oft langjährige Ehe zu Ende, aber es ist nichts zerstört worden, was erhaltenswert ist. Das heißt, die beiden Ex-Partner pflegen durchaus weiterhin Kontakte zueinander. Nur sehen sie sich jetzt eben nicht mehr als Paar, sondern als gute Freunde an. Sie teilen zwar nicht mehr das Bett, aber sie haben weiterhin ein vertrautes Verhältnis und stehen sich bei Problemen jeder Art gegenseitig als Ratgeber zur Verfügung.

Das macht weitaus mehr Sinn als jeder zermürbende Rosenkrieg, bei dem letztendlich nur die Anwälte gewinnen, während zwei Menschen, die sich einst geliebt haben, zu erbitterten Gegnern mutieren und viel Geld unsinnig vernichtet wird.

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