Bartträger sind einfach ganz besondere Männer

Ich gehöre auch dazu. Also, ob ich besonders bin, sollen andere beurteilen. Aber Bartträger bin ich schon seit mehr als 3 Jahrzehnten. Den Anstoß dafür lieferte ein ganz simpler Zwischenfall, der mein Aussehen für immer verändern sollte.

Ich war in New York und flog von dort aus nach Dominica in der Karibik. Das war irgendwann in den 1980er Jahren. Die intelligenten Netzteile von heute gab es seinerzeit noch nicht. Also hatte ich meinen Elektrorasierer in New York auf 110 Volt umgestellt und diese Veränderung dann in der Karibik glatt vergessen. Dort fließt der Strom nämlich mit 230 Volt durch die Leitung. Nach dem Einschalten des Rasierers gab es daher ein kleines Rauchwölkchen und einen unheilvollen Geruch und das Thema Rasieren war vorerst erledigt.

Nun ja, ich war im Urlaub und das Allerletze, was da wichtig ist, ist eine makellose Rasur. Zumindest für mich. Also habe ich mein Gesichtshaar einfach wachsen lassen und mich völlig unbeschwert dem karibischen Lebensstil gewidmet.

Von Dominica ging es anschließend nach Florida und in Orlando holte mich meine Schwägerin vom Flughafen ab. Sie guckte mich interessiert an, bemerkte den Wildwuchs in meinem Gesicht und schien eine Idee zu haben. „Daraus machen wir was,“ meinte sie. Sie war nämlich Friseuse und hatte Downtown Orlando einen eigenen Salon. Dort landete ich schließlich und überließ mich voll ihren Künsten. Heraus kam dabei ein gepflegter Bart in Verbindung mit relativ kurzem Haupthaar.

Irgendwie männlicher als zuvor, dachte ich mir, als ich mich im Spiegel betrachtete. Warum war ich nicht selbst schon darauf gekommen? Mir gefiel der Bart. Also blieb er – bis heute.

So richtig gepflegt habe ich ihn aber seitdem nie. Ich bin einmal die Woche mit dem Barttrimmer drüber gefahren und das war‘s. Wenn ich mal wieder zum Friseur kam, schüttelte der den Kopf und stutzte alles wieder perfekt zurecht. Dabei bin ich eigentlich ein Mann, der ein Faible für Gadgets hat und gewisse Rituale zu schätzen weiß. Ich habe heute noch einen Plattenspieler und genieße das kleine Prozedere, um damit Musik aus einer Platte mit Rillen herauszuholen. Aber ein Barthobel weckt bei mir ungute Gefühle und kommt nicht ins haus. Barthobel nennen Insider übrigens dieses Handgerät, mit dem sich früher jeder Mann rasiert hat. Damals, als Elektrorasierer noch nicht erfunden waren.

Irgendwann stieß ich dann auf Störtebekker und mein Interesse war geweckt. Eigentlich verdient es nämlich so ein Bart, ordentlich gepflegt zu werden. Zumindest, wenn man nicht wie ein Penner aussehen will. Wenn ich keine irrationale Angst vor Rasierklingen hätte, würde ich sogar gerne die gute alte Nassrasur anwenden. Ein Mann vor dem Spiegel mit einem Barthobel in der Hand, das hat schon was. Aber, wie gesagt, daraus wird bei mir nichts.

Aber wie es scheint, sind Männer mit Bart ziemlich eigen und setzen viel Zeit für die Bartpflege ein. Da wird gestutzt und getrimmt, bis kein Härchen mehr aus der Reihe tanzt. Und jeder Bartträger schwört auf ganz spezielle Mittelchen, um das Ergebnis nach seinen Vorstellungen perfekt zu machen. Männer ohne Bart erscheinen ihm fast schon nackt und er versteht nicht, wie man so ein urmännliches Gesichtshaar einfach wegrasieren kann.

Irgendwie ist es eben wie mit den Frauen. Es gibt Männer, die lieben sie schön kahl und perfekt rasiert bis in die verborgensten Winkel. Eine behaarte Vulva stößt sie förmlich ab, denn sie wollen sehen, was es zu sehen gibt. Andere wiederum haben ihren Spaß daran, die verborgene Weiblichkeit zwischen dichtem Kraushaar aufzuspüren. Der Vergleich muss an dieser Stelle einfach sein, denn er drängt sich mir einfach auf.

Ich jedenfalls habe jetzt ein völlig anderes Verhältnis zu meinem Bart und widme seiner Pflege viel mehr Zeit als früher. Ich verwende zum Beispiel eine Shampoo-Bar, um mir meinen Bart sorgfältig bis auf die Haut zu waschen, wie ich es bisher eigentlich nur mit meinem millimeterkurzen Kopfhaar getan habe. So ein Bar ist wie ein Stück Seife, aber passend zum Bart erzeugt er Unmengen an feinporigem Schaum. Das ist ein sinnliches Erlebnis, das ich jetzt alle paar Tage ganz für mich allein habe. Mittlerweile gibt es auch einen Shampoo-Bar für die Ganzkörper-Pflege des gesamten Haarwuchses, der einen Mann zum Mann macht.

Ich benutze jetzt auch ein Bartset gegen Juckreiz. Der hat mich nämlich bisher immer genervt, nachdem ich mit Rasur und Bartpflege fertig war. Jetzt fühlt sich alles smooth und angenehm an.

Für die kontrollierte Bartlänge habe ich einen eigens für die Bartpflege geschaffenen Kamm und eine geeignete Bürste. Und um das Ganze abzurunden, sorgt ein spezielles Sandelholz-Bartöl für den Duft, den bestimmte Frauen sehr zu schätzen wissen. Meine ist zumindest fest davon überzeugt, dass nur ein Mann mit einem gepflegten Bart ein richtiger Mann ist. Und sie muss es wissen, denn sie hält mir schon seit Jahrzehnten die Treue.

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