Das Bargeldverbot ist ein Irrweg

Wenn China auf Kryptowährung setzt, dann weiß jeder, was das bedeutet: Es geht um Kontrolle. Das Ziel ist die Beschneidung von Freiheiten. Die Absicht ist die Bevormundung des Bürgers durch die totale Überwachung des Geldflusses. Für die linken Denker in der Politik klingt das wie das real existierende Paradies. Wer alles kontrollieren will, muss dem Bürger die Möglichkeit nehmen, frei über sein Geld verfügen zu können. Denn Geld ist Freiheit und nichts stört linke Ideologen mehr als Menschen, die zu viele persönliche Freiheiten haben.

Deshalb will die EU eine digitale Zentralbankwährung einführen. Denn die EU hat mit Freiheit nur wenig am Hut. Die Bürokraten in Brüssel wollen die totale Macht und Kontrolle. Demokratie ist für sie nur ein Feigenblatt und das Volk ist nicht der Souverän, sondern lediglich Stimmvieh, dem man gelegentlich die Illusion vermitteln muss, er könne wählen und mitbestimmen.

In den Händen solcher Leute ist Bargeld einfach zu viel Freiheit für den Einzelnen. Deshalb werkeln sie schon seit Jahren daran, das Bargeld abzuschaffen und durch eine Kryptowährung nach chinesischem Vorbild zu ersetzen. Ein gefährliches Spiel, wie jeder weiß, der um seine Freiheit besorgt ist. Und eine riskante Sache, wie diejenigen zu bedenken geben, die über die Anfälligkeit technischer Systeme Bescheid wissen.

Doch es gibt glücklicherweise auch eine Gegenströmung. So sind zum Beispiel Norwegen und Schweden dahinter gekommen, dass rein digitales Geld zwar bequem sein kann, aber auch ganz erhebliche Risiken mit sich bringt.

Im Alltag beider Länder wird heute fast nur noch mit Kreditkarte oder irgendeiner mobilen App bezahlt. Schweden und Norwegen haben gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) den geringsten Bargeldfluss weltweit. Manche Bankfilialen in Schweden nehmen überhaupt kein Bargeld mehr an und zahlen auch keines mehr aus. Doch das wird sich womöglich bald ändern.

Digitales Geld ist nicht krisensicher

Denn die schwedische Regierung will den Trend wieder umkehren. Das Bargeld soll nicht völlig verschwinden, sondern wieder mehr im Mittelpunkt stehen. Der Grund ist die Erkenntnis, dass die Welt unsicherer geworden ist. Nicht nur Cyberangriffe nehmen immer mehr zu. Auch die Gefahr militärischer oder krimineller Aktionen gegen die Infrastruktur eines Landes ist größer denn je.

Im November 2024 riet das schwedische Verteidigungsministerium daher den schwedischen Haushalten in einer Broschüre, regelmäßig Bargeld zu verwenden und mindestens einen Wochenvorrat zu Hause zu haben, um auf Krisen und Krieg vorbereitet zu sein.

Denn digitales Geld braucht nicht nur einwandfrei funktionierende Abrechnungssysteme. Auch so etwas scheinbar Selbstverständliches wie die öffentliche Energieversorgung muss gesichert sein. Digitalisierung heißt nämlich auch, dass absolut kein Bezahlvorgang mehr möglich ist, wenn das Strom- oder Datennetz ausfällt oder irgendeine andere technischen Panne auftritt.

Dazu kommt die zunehmende Kritik an den internationalen Big-Tech-Unternehmen, denen die großen Bezahldienste gehören. Sie ziehen immer wieder die Kritik wegen Mängeln beim Datenschutz auf sich. Nicht erst in neuerer Zeit, sondern schon immer. Außerdem arbeiten sie alle mit irgendwelchen Gebühren, durch die Produkte und Leistungen verteuert werden. Gebühren, die mit Sicherheit noch steigen werden, je mehr die Menschen von solchen Diensten abhängig sind.

Norwegen und Schweden sind der Anfang

In Deutschland ist Bargeld noch immer ein bevorzugtes Zahlungsmittel und wird deutlich langsamer als anderswo von elektronischen Bezahlfunktionen verdrängt. Besonders bei kleineren Beträgen wird noch bevorzugt bar bezahlt und nur wenige Kioske, Imbissbuden oder Eisverkäufer nehmen Plastikgeld an. Manche halten das für rückständig, aber die Zahl der Warner nimmt zu. So hat zum Beispiel Norwegen 2024 eine regelrechte Bargeldpflicht eingeführt. Seitdem sind Einzelhändler dazu verpflichtet, Bargeld anzunehmen. Bargeldlose Bezahlung sei zu anfällig für Stromausfälle und Cyberattacken, lautet die offizielle Erklärung. Wenn niemand mehr Bares akzeptiere, sei Cash keine Notlösung mehr, sagte zum Beispiel die ehemalige norwegische Ministerin für Justiz und Notfälle, Emilie Mehl.

Auch in Schweden gewinnt eine ähnliche Denke wieder an Popularität. Effizienz sei wichtig, aber dass jeder im Falle einer Krise bezahlen kann, ist noch wichtiger, wird die schwedische Zentralbank zitiert. Das Ergebnis einer öffentlichen Untersuchung war, dass einige öffentliche und private Stellen wieder zur Annahme von Bargeld verpflichtet sein sollten.

Und Deutschland? Die Deutsche Bundesbank hat in ihrem jüngsten Bericht zu Bedenken gegeben, dass für den Krisenfall „auch zukünftig eine intakte Infrastruktur für die Bargeldversorgung vorhanden sein muss.“ Eine weise Aussage für ein Land, dessen Stromversorgung durch grüne Ideologien an den Rand des Zusammenbruchs geführt wurde. Ohne Strom aus dem Ausland wäre es bei uns schon mehrmals dunkel geworden – und die elektronischen Zahlungssysteme hätten ihren Geist aufgegeben.

Die Träume der Freiheitsgegner – vor allem seitens der EU und aus roten und grünen Kreisen – stoßen also durchaus auf ernst zu nehmenden Widerstand. Eine Entwicklung, die Hoffnung macht.

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