Wer stellt eigentlich heute noch eine Frau ein?

Das Gejammer gibt es, seitdem es Frauen mit Männern um dieselben Arbeitsplätze streiten. Sie würden zu wenig verdienen, heißt es und es ist schnell irgend eine Statistik zur Hand, um das zu beweisen. Vor allem aber hätten Frauen nicht dieselben Karrierechancen wie die Männer. Das sei ein Skandal und nur eine Frauenquote könne das ändern. Dabei haben Unternehmen ganz andere Gründe, bei Frauen äußerst vorsichtig zu sein.

Männer und Frauen sind gleich? Vergiss es. Männer und Frauen sind grundverschiedene Wesen und das nicht nur, was die äußere Erscheinung angeht. Sie ticken unterschiedlich und gehen daher dieselben Aufgaben auf unterschiedliche Art und Weise an. Das ist keine Behauptung. Das hat zum Beispiel die Hirnforschung eindeutig nachgewiesen. So werden zum Beispiel bei Männern und Frauen bei derselben Tätigkeit unterschiedliche Bereiche des Gehirns aktiviert. Das kann man messen. Das ist Fakt. Und irgendwie kann das auch jeder von uns jeden Tag selbst erleben.

Frauen sind deswegen nicht minderwertiger als Männer. Sie sind nur anders. Sie denken anders, reagieren anders und handeln anders. Wenn man das weiß und akzeptiert, kommt man mit ihnen eigentlich ganz gut klar.

Dennoch: wäre ich Personalchef in einem Unternehmen und müsste eine Position besetzen, wäre für mich eine Frau immer die zweite Wahl. Zumindest würde ich mich ganz genau über ihre persönliche Situation erkundigen und wissen wollen, wie denn ihre Zukunftspläne aussehen. Wie alt ist sie? Welche Lebensziele hat sie? Hat sie eher berufliche Pläne oder sucht sie insgeheim einen Mann, um eine Familie zu gründen? Ist sie single, lebt sie in einer Partnerschaft oder ist sie verheiratet? Hat sie ein Kind und wenn in welchem Alter? Ist sie gar allein erziehend und wie gedenkt sie dann, ihre Rolle als Mitarbeiterin und Mutter zu organisieren?

Das ist kein Sexismus. Das ist einfach logisches Denken. Eine Frau kann nämlich für ein Unternehmen ganz schnell zur finanziellen Zeitbombe werden. So wird sie zum Beispiel ihrem künftigen Arbeitgeber beim Vorstellungsgespräch nicht auf die Nase binden, dass sie schwanger ist. Das erfährt er dann ein paar Monate später und ärgert sich, sie überhaupt eingestellt zu haben. Ist sie nämlich Schwanger, hat sie Anspruch auf Mutterschutz. Das heißt, sie kostet monatelang Geld, ohne auch nur die geringste Gegenleistung dafür zu erbringen. Außerdem ist er verpflichtet, ihren Arbeitsplatz freizuhalten, auch wenn sie hinterher auf die Idee kommt, künftig ein Leben als Hausfrau und Mutter zu führen. Und selbst wenn sie in ihren Job zurückkehrt, ist nicht gesagt, dass ihr erstes Kind auch das letzte sein wird.

Wobei eine Frau mit Kind immer auch eine Frau ist, die nur mit halber Energie bei der Sache ist. Mütter haben eben Mutterinstinkte und - Job hin oder her - die eigene Brut hat immer Vorrang im Leben. Was in der Praxis bedeutet, dass sich die Krankheitstage erhöhen und damit ihr Nutzen für das Unternehmen sinkt.

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem Installateur hier am Ort. Sein Betrieb existiert jetzt schon in der dritten Generation und läuft eigentlich ganz gut. Aber es ist eben kein sehr großer Betrieb, der nur auf Erfolgskurs bleibt, wenn sich alle Mitarbeiter ins Zeug legen. Geht etwas schief, spricht sich das schnell rum und die Kunden werden misstrauisch.

Natürlich braucht so ein Handwerksbetrieb auch jemand, der die Rechnungen schreibt, die Aufträge entgegennimmt, Material bestellt und sich um all den Papierkrieg kümmert, den ein Betrieb heute leisten muss. Genau so jemand suchte der Installateur und es meldete sich eine junge Dame, die eigentlich alles mitbrachte, was sie für den Job brauchen würde. Sie war recht hübsch, machte einen freundlichen Eindruck und schien genau die Richtige zu sein. Außerdem war sie frisch verheiratet, was für ein ausgeglichenes Privatleben sprach. Am Monatsende stehen Überstunden an? Kein Problem. Sie wäre da flexibel, meinte sie. Ich suche jemanden, der mir den Rücken freihält, denn ich bin die meiste Zeit auf den Baustellen unterwegs. Trauen Sie sich das zu? Klar doch, Sie können sich auf mich verlassen.

Eine Weile war er auch recht zufrieden mit seiner neuen Bürokraft. Er konnte sich auf seinen eigentlichen Job konzentrieren und sie sorgte dafür, dass im Hintergrund alles lief. Allerdings nur ein halbes Jahr lang. Ihr Mann hatte Karriere gemacht und sie sah das wohl als einen günstigen Augenblick an, um schwanger zu werden und fortan von seinem Einkommen zu leben. Für ihren Chef war das die Katastrophe schlechthin. Seine rechte Hand fiel monatelang aus, kostete aber weiterhin Geld. Außerdem musste er ihren Job freihalten, konnte also auch keinen Ersatz suchen. Die Doppelbelastung war enorm und die Probleme häuften sich.

Seine Mitarbeiterin ist natürlich nicht zurückgekehrt. Das hatte sie ja auch nie vorgehabt. Der Installateur ist immer noch auf der Suche. So ein Mädchen für alles ist nämlich ziemlich schwer zu finden. Vor allem, wenn es ein Mann sein soll.

Vor einiger Zeit traf ich bei einem Xing-Treffen mit dem Personalchef eines größeren Konzerns zusammen, der hier in der Stadt seine Hauptniederlassung hat. Er wusste, dass es ohne Frauen im Betrieb vermutlich nicht gehen wird. Einmal, weil das dem Image des Unternehmens nicht förderlich ist. Aber auch, weil der Arbeitsmarkt einfach nicht genügend qualifizierte Männer hergibt. Sein Rezept (natürlich unter vorgehaltener Hand geäußert) war ganz einfach: „Je hässlicher sie ist, desto größer sind ihre Aufstiegschancen. Eine hübsche Frau geht irgendwann, weil sie weggeheiratet wird und der Mann woanders lebt. Oder weil sie ein Kind bekommt. Besteht eher nicht die Chance, dass sich ein Mann für sie interessiert, dann wird sie sich umso mehr für ihren Job engagieren und das kann dem Unternehmen nur recht sein.“

Frauen werden im Berufsleben benachteiligt. Das ist wahr. Das kann man nicht wegdiskutieren und man kann in nahezu jedem Unternehmen beobachten, dass sich die Frauen am unteren Ende der Karriereleiter drängeln, während auf den oberen Sprossen kaum welche zu finden sind. Aber das hat eben auch ganz konkrete Gründe und die haben nichts mit Sexismus und toxischer Männlichkeit zu tun, um zwei der üblichen Buzzwords zu nehmen. Sie sind in erster Linie eine ganz natürliche Folge der Biologie.

Eine Frau als Chefin braucht Führungsqualitäten. Sie muss klare Entscheidungen treffen können. Sie muss manchmal auch richtig tough sein und sich durchsetzen können. Sie muss auch in Problemsituationen einen kühlen Kopf bewahren. Das heißt, sie muss genau die Soft Skills mitbringen, die man Frauen im Allgemeinen nicht nachsagt.

Außerdem muss eine Frau mit Karriereabsichten voll in ihrem Beruf aufgehen, wie man es von einem Mann auch erwartet. Sie ist eben eine Stütze des Unternehmens und hat keinen Job, den man jederzeit einfach einer Anderen übertragen kann. Solche Frauen gibt es natürlich. Aber sie sind eben alles andere als die Mehrheit.

Die meisten Frauen sehen nämlich ihren Beruf nicht als Berufung an. Sie arbeiten einfach nur, weil es sein muss. Sie erledigen jahrelang die langweiligsten Jobs und haben anscheinend kein Problem damit. Sie verdienen etwas dazu, weil der Mann nicht genügend verdient - was in einem Land, das sich gut 3/4 des Einkommens abzweigt für Steuern und Abgaben abzweigt, immer häufiger der Fall ist. Oder sie sind noch auf der Suche nach dem richtigen Mann und müssen eben bis dahin leider ihr Leben selbst finanzieren.

Wobei ja eine Frau durchaus Berufschancen hat, die einem Mann nicht auf den Weg gegeben sind. So manche Frau rutscht nämlich allein schon deshalb durch die Maschen des Auswahlverfahrens, weil sie eine Frau ist. Konkreter gesagt, weil derjenige, der ihr eine Chance gibt, eben ein Mann war und wie ein Mann entschieden hat. Will heißen, er hat ihr nachgesehen, dass ihre Referenzen nicht die Allerbesten waren. Er hat auch alle Warnungen aus der rationellen Seite seines Gehirns beiseite geschoben. Er hat ganz unmännlich emotional gehandelt und einfach seinem Gefühl vertraut.

Auch Männer haben nämlich ihre Schwächen. Und das besonders, wenn es um Frauen geht. Sie ist ledig. Sie ist jung. Sie ist hübsch. Da lässt sich vielleicht etwas machen. Vielleicht ist sie ja bereit, sich nach oben zu schlafen. Oder sie hofft, einen Kerl zu finden, der schon dort ist. Auf jeden Fall wird sie eine Bereicherung für den nüchternen Büroalltag sein. Schließlich hat jeder Mann gerne etwas Anregendes vor Augen, das seiner Fantasie Nahrung gibt.

Vor vielen Jahren war ich in der Organisationsabteilung eines Global Player tätig. Wir suchten einen neuen Mitarbeiter und Human Ressources schickte uns eine Vorauswahl von fünf Bewerbern. Die Ausbildungsprofile passten alle. Auch eine passende Erfahrung konnten alle fünf vorweisen. Doch einer der Bewerber war eine Frau und dem Foto nach war sie ausgesprochen hübsch. „Die sehen wir uns an,“ meinte mein Chef und keiner war dagegen. Daneben ließen wir noch einen männlichen Bewerber kommen und waren gespannt.

Um es kurz zu machen: Die Frau machte das Rennen. Sie wurde die Henne im Stall der Hähne und hat sich, wie ich meine, drei Jahre richtig wohl bei uns gefühlt. Doch hübsche Frauen bleiben nie lange allein. Die Betreffende lernte im Urlaub einen Kerl kennen, mit dem sie fortan ständig telefonierte. Er wohnte im Norden des Landes. Die beiden heirateten wenig später, sie zog zu ihm und ihr Gastspiel war beendet. Der zweite Bewerber hatte zwar in der Zwischenzeit etwas Anderes gefunden, aber er stand trotzdem zur Verfügung. Als ich zwanzig Jahre später das Unternehmen verließ, war er immer noch da. Er hatte inzwischen Karriere gemacht und war ins mittlere Management aufgestiegen.

Mittlerweile werden ja Bewerbungen ohne Foto verschickt. Eine Regel, die sich die Emanzen des Landes ausgedacht haben, deren Arm mittlerweile bis in die Regierung hinein reicht. Sie haben eben erkannt, dass schöne Frauen einfach die besseren Chancen haben. Und da sie in aller Regel nicht dazu gehören, mussten sie dagegen natürlich etwas tun.

Und haben damit erreicht, dass Frauen heute eigentlich nur noch in die engere Wahl kommen, wenn es nicht anders geht.