Sexismus: Immer die schwersten Geschütze

In Deutschland kann man offensichtlich kein Thema mit Abstand und Gelassenheit angehen. So auch die immer wieder hochkochende Sexismus-Debatte. Und weil es hier um Sex geht, ist das natürlich ein Thema, das sich in der Pressewelt genauso großer Beliebtheit erfreut wie in den allabendlichen Talkshows von ARD bis Sat1. Da geht es dann meist um Extreme, auch wenn der Alltag ganz anders aussieht.

Da steckt sich eine gewisse Julia R. angeblich einen Ehering an, bevor sie ins Büro fährt, um die ständig anmachenden und Sprüche klopfenden Männer auf Abstand zu halten. Christine Kurmeyer, Frauenbeauftragte an der Charité in Berlin meint: „Geschlechterstereotype halten sich hartnäckig“ und bedauert: „Noch immer ist der Chefarzt meist männlich.“ Das Ganze wird garniert von anonymen Schwestern, die angeben, irgendwann schon einmal begrabscht und betatscht worden zu sein.

Fragt man bei Unternehmen nach, hört man von Broschüren und Workshops und Aussagen wie: „Da gibt es bei uns null Toleranz, aber zum Glück kommt das so gut wie nie vor.“ Die Deutsche Bahn zum Beispiel, ein Unternehmen mit immerhin 200.000 Mitarbeitern, berichtet von gerade mal 15 Fällen, wobei das Spektrum vom zweideutigen Kommentar bis zum körperlichen Übergriff reicht.

Interessant an der Debatte ist, dass sie vor allem von Frauen geführt wird. Sie agieren meist als Beauftragte für Themen wie Sexismus und Gleichstellung in Unternehmen. Und sie sitzen an den entsprechenden Stellen in Politik, Gewerkschaften und Unternehmen. Da ist es nicht verwunderlich, wenn als Lösung immer wieder dieselben Stichworte auftauchen:

Da ist von einem „Machtgefälle“ die Rede. Und von einer angeblich noch immer männlich dominierte Gesellschaft. Frauen im Berufsleben wären noch immer benachteiligt, meint zum Beispiel Michaela Rosenberger. Solange sie zum Beispiel bei der Bezahlung einen geringeren Stellenwert hätten als Männer, würde es nach ihrer Ansicht weiterhin Sexismus-Debatten geben. Auch Familienministerin Katarina Barley glaubt, dass man unbedingt die „Lohnlücke“ schließen müsse. Und dass sich erst etwas ändern würde, wenn so viele Frauen wie Männer in den Chefetagen sitzen.

Aha. Gebt den Frauen mehr Geld und lasst sie ganz oben mitspielen. So einfach ist die Lösung.

Ist sie eben nicht. Denn wer mehr verdient, hat es meist im wahrsten Sinne des Wortes auch verdient. Durch besondere Anstrengungen. Oder einfach durch Können. Zugegeben, manchmal auch durch Beziehungen. Und wer ganz besonders gut ist, macht sich selbstständig und wird Chef über andere. So ist das eben im Berufsleben. Eine natürliche Auslese, gewissermaßen. Ein survival of the fittest“, an dem sich seit der Höhlenzeit nicht viel verändert hat.

Genauso, wie es sich nicht wegdiskutieren lässt, dass zwischen Männern und Frauen eben nicht nur hierarchische oder kollegiale Beziehungen gibt, sondern ganz einfach Beziehungen. Und es gibt Reflexe, die so tief sitzen, dass man sie durch keine Broschüren, keine Workshops und keine auch noch so breite Debatte aus der Welt schaffen kann. Arbeitet ein Mann mit einer Frau zusammen, sieht er in ihr eben nicht nur die Vorgesetzte, Untergebene oder Kollegin, sondern auch einfach nur die Frau. Das ist nicht Sexismus. Das ist Biologie.

Es ist übrigens dieselbe Biologie, auf die Männer immer wieder hereinfallen. Dann nämlich, wenn Frau sie ganz gezielt einsetzt, um Karriere zu machen, mehr Gehalt zu bekommen oder einfach nur bevorzugt zu werden. Dann tuscheln zwar die Kolleginnen, verweisen auf ihre viel zu aufreizende Kleidung und munkeln, dass sie und der Chef … bei der letzten Geschäftsreise … man weiß ja, was da läuft.

Auch das ist Sexismus, auch wenn offensichtlich kaum jemand Probleme damit hat und das uralte Spiel kaum geeignet ist, die öffentliche Debatte zu beherrschen. Die wird nämlich vornehmlich von Frauen geführt, die eher nicht auf biologische Reize setzen können, um im Leben voran zu kommen. Und die dafür umso überzeugter für Quotenregelungen sind, um dennoch eine Chance im Leben zu haben. Wie sonst hat es wohl eine Claudia Roth geschafft, die noch nicht einmal eine abgeschlossene Ausbildung hat? Oder eine Andrea Nahles, die ihr Germanistik-Studium wohl nur als Hobby betrieb und eine Magisterarbeit zum Thema „Funktion von Katastrophen im Serien-Liebesroman“ schrieb? Nicht zu vergessen eine Katrin Göring-Eckardt, über die Wikipedia unter „Ausbildung“ lediglich von einem abgebrochenen Studium der evangelischen Theologie berichtet.

Unter Sexismus versteht man Geschlechterstereotype, Affekte und Verhaltensweisen, die einen ungleichen Status von Frauen und Männern zur Folge haben, kann man ebenfalls bei Wikipedia nachlesen. Doch sind die meisten Männer Sexisten, wie uns die feministischen Scharfmacher gerne einreden wollen?

Kennen Männer stereotype Verhaltensweisen, wenn es um Frauen geht? Klar doch. Sie können sehen und der Anblick weiblicher Attribute bleibt nicht ohne Wirkung auf ihre Libido, ihre Fantasie, ihr Verhalten. Wie sollte es auch anders sein, siehe Biologie. Zeigen sie Affekthandlungen, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe zu einer Frau bewegen? Durchaus. Sie öffnen ihnen zuvorkommend die Tür. Sie helfen Ihnen spontan in den Mantel. Und manchmal können sie eben einfach nicht anders, als diesen ausgeprägten Po zu tätscheln, der ihnen provokant unters Auge gehalten wird. Oder ihre Hände suchen instinktiv Kontakt zu ihr, ohne dass irgendwelche ganz schlimmen Gedanken dahinterstecken. Sehen sie pauschal auf Frauen herab und halten sie bewusst klein und abhängig? Manchmal schon und dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen. Aber in aller Regel steckt doch ein Er dahinter, wenn sie Karriere macht und es ist eher selten, dass sie sich dafür hochschlafen musste. Und wenn, dann hat er sie sicher nicht dazu gezwungen.

Wir Männer sollten uns also von den leidenschaftlich debattierenden Frauen nicht irre machen lassen. Es geht ihnen nämlich nicht um anzüglich redende, tätschelnde und unterdrückende Männer, die angeblich das Arbeitsleben der Frauen zur Hölle machen. Es geht um die Beseitigung materieller Ungerechtigkeiten, was ja in Ordnung ist. Und es geht darum, den Zugang zu besser bezahlten Positionen zu erzwingen. Und das ist weder fair noch sinnvoll.