Political Correctness oder der schleichende Verlust der Freiheit

Wir haben unsere eigene Meinung und sagen, was wir denken. Wir tolerieren andere wie sie sind und geben uns selbst, wie wir sein wollen. Unser Körper gehört uns und wir allein bestimmen darüber. Wir verlieben uns in wen wir wollen und leben, wie es uns gefällt. Wir ziehen zusammen, ohne den gleichen Namen haben und brauchen keinen Trauschein, um eine Familie zu sein. Wir zeigen so viel Haut wie uns beliebt und liegen nackt am Strand, wenn es uns gefällt. Wir lieben einen Mann der eine Frau und es geht keinen etwas an. Wir glauben an Gott oder auch nicht und es geht keinen etwas an. Aber nicht mehr lange, denn es gibt starke Kräfte, die zu viel Freiheit für bedrohlich halten.

Die Veränderung ist schleichend. Sie kommt auf leisen Sohlen. Sie dringt so langsam in unser Leben vor, dass es den Meisten gar nicht bewusst wird. Und sie versteckt sich hinter einem Begriff, den jeder kennt und fast jeder missversteht. Political Correctness nennen es die Amerikaner und unsere Medien haben es schnell eingedeutscht. Dabei merkt kaum einer, dass es hier um Politik eigentlich gar nicht geht. Denn PC ist das Codewort, das für alles steht. Für Missstände, über die man besser nicht sprechen sollte. Für Meinungen, die nicht ins Bild passen. Für Kritik, die nicht gewünscht ist. Für Dinge, die man nicht tun, sagen oder denken sollte.

Man äußert sich nicht kritisch über Flüchtlinge, die keine sind, denn das wurde von ganz oben zum Tabu erklärt. Man spricht nicht über den Verlust der öffentlichen Sicherheit, denn das soll wohl so sein und dagegen will wohl auch niemand vorgehen. Man sagt auch nicht laut, dass Kinderpornografie und Terrorismus die Buzzwords sind, mit denen heute jede Einschränkung der bürgerlichen Rechte rechtfertigt wird. Man nennt den Überwachungsstaat nicht beim Namen, auch wenn der seine Kraken in jeden Lebensbereich schieben will. Man sagt auch nichts gegen Amerika, denn das sind unsere Freunde. Auch wenn die praktisch hinter allen Kriegen stecken, die uns zu Schaffen machen.

Dabei steht politically correct für das konservative Amerika. Es steht für das Amerika der religiösen Fundamentalisten, die Sex vor der Ehe nach wie vor verteufeln und in den Schulen die Prügelstrafe wieder einführen. Es steht für Fernsehprogramme, die zwar jeden Abend eine Gewaltorgie auf den Schirm bringen, aber sofort einen Schrei der Empörung auslösen, wenn irgendwo etwas nackte Haut zu viel zu sehen ist. Es steht für Aktivisten, die gegen Abtreibung sind und sich gleichzeitig gegen Verhütung aussprechen. Für ein Land, das für die größte Pornoindustrie der Welt bekannt ist und zu natürlicher Nacktheit ein chronisch gestörtes Verhältnis hat.

Wer bei Google Adwords für seine Website werben will, sollte sich die Bedingungen genau durchlesen. Da wird nämlich sehr anschaulich beschrieben, wie Amerikaner so denken und dazu gehört, dass nackte Körper genauso tabu sind wie alles, was man im Entferntesten für erotisch oder gar sexistisch halten könnte. Ein Portal wie Mannsichten fällt da sofort durch den Raster. Auch mit Google Adense ist hier kein Geld zu verdienen.

Aber bei Facebook, dem anderen Big Player aus Amerika, sieht es nicht viel anders aus. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile weltweit ganze Heerscharen an Bildschirmarbeitern, die nichts anderes tun, als die Plattform von Bildern zu säubern, die nach der Definition des Hauses als „inappropriate“ gelten. Bei Szenen mit islamischen Glaubenskämpfern, die ganz stolz vorfühen, wie sie Ungläubige köpfen und verstümmeln, ist das ja noch nachvollziehbar. Aber weshalb jede Form von Nacktheit verboten ist, werden vermutlich nur fettleibige amerikanische Hausfrauen verstehen.

Wobei sich auch Amazon mittlerweile dem amerikanischen Mainstream gebeugt hat. Früher war das Unternehmen das Eldorado für Selfpublisher schlechthin. Hier konnte man so ziemlich alles veröffentlichen, was einem in den Sinn kam. Eine Qualitätsprüfung gab es nicht, denn Amazon verstand sich nicht als Verlag, sondern als Publishing-Platform, die sich um Inhalte nicht gekümmert hat.

Doch irgendwann kamen amerikanische Moralapostel darauf, dass man bei Amazon auch eBooks herunterladen kann, deren Inhalt „explicit“ ist. Mit diesem Begriff bezeichnen Amerikaner alles, was erotisch ist und dabei ins Detail geht. Wer romantische Liebesromane schreibt, in denen die Protagonisten am Ende heiraten, ist natürlich gerne gesehen. Aber wer mehr als den Austausch von Küssen und herzliche Umarmungen beschreibt, wird mit dem Schmuddel-Label „Erotik“ versehen und taucht in keiner Buchempfehlung mehr auf. Sind in einem Buch sogar Unworte wie „ficken“, „Möse“, „Arsch“ und „Titten“ zu lesen, ist es „Pornografie“ und Amazon lehnt die Veröffentlichung ab. Die Entscheidung darüber trifft noch nicht einmal ein Mensch, sondern ein Computer, der jeden eingereichten Text nach bestimmten Begrifflichkeiten durchsucht.

Doch der allgegenwärtigen Political Correctness fällt noch viel mehr zum Opfer. Nicht nur, dass jede Kritik am jüdischen Staat dem gesellschaftlichen Selbstmord gleichkommt. Auch die Auswüchse des Islam stehen mittlerweile unter dem besonderen Schutz der rotgrünen Mehrheit. Kein Journalist darf daher den Fehler machen, die Tat eines durchgeknallten Moslem mit dem Islam in Verbindung zu bringen. Auch dann nicht, wenn der Irre laut„Allah ist groß“ gerufen hat, während er mit dem Messer auf Ungläubige losging oder mit schwerem Gerät in eine feiernde Menschenmenge fuhr.

Ein Maulkorb, der mittlerweile nicht nur für Journalisten gilt, sondern auch für jeden, der sich in den sozialen Medien kritisch äußert. Zum Beispiel gegen jene Flüchtlinge, die eigentlich vor gar nichts geflohen sind, sondern in Wirklichkeit Immigranten sind. Sie dürfen eigentlich gar nicht im Land sein, wenn sie kein Visum vorweisen können. Aber sie werden dennoch geduldet, auch wenn das jedem Gesetz widerspricht. Wer diesen Missstand beim Namen nennt, handelt nicht nur politisch unkorrekt. Er macht sich automatisch auch der „Hassrede“ schuldig. Mit der Folge, dass er von Facebook für einen Monat stumm geschaltet wird.

Eine Zensur findet nicht statt. Aber wer sich politisch unkorrekt verhält, darf verfolgt, verunglimpft, mundtot gemacht werden.