Wenn Sie sich voll auf dich verlassen will

Frauen verstehen nichts von Technik. Sie können auch nicht richtig einparken. Sie können keine Verträge lesen und sind mit jeder Entscheidung überfordert. Eigentlich halten sie sich ja für emanzipiert. Die meisten jedenfalls. Aber sie suchen dennoch einen Mann, an den sie sich anlehnen können, der Ihnen Sicherheit gibt und eine Bohrmaschine zu halten weiß, ohne sich dabei zu verletzen. Stereotype Vorurteile? Überhebliche Machosprüche? Abgedroschene Weisheiten aus der Erfahrungskiste?

Wenn Mann sich nicht an die Gender-Ideologen hält, sondern eher der Hirnforschung glaubt, dann weiß er auch, dass Männlein und Weiblein alles andere als gleich sind. Nicht nur physisch, biologisch, optisch. Sondern vor allem auch kopfmäßig. Wobei die intelligenteren unter den männlichen Wesen natürlich wissen, dass anders sein nicht mit besser oder schlechter zu tun hat. Sondern einfach nur mit einer unterschiedlichen Verteilung von Stärken und Schwächen.

Die Emanzen aus der Gender-Ecke halten das natürlich für Quatsch – und es sind vor allem Frauen, die sich mit dieser „Wissenschaft“ beschäftigen. Aber sie haben auch noch nie das Gegenteil beweisen können. Ich meine, nach wissenschaftlichen Maßstäben und empirisch belegt.

Dabei weiß jeder Verkäufer bei Mediamarkt Bescheid, wie das ist mit Frauen und Technik. Jede Verkäuferin übrigens auch. Meist betritt nämlich Frau nicht ohne männliche Begleitung den Laden. Und das ganz gleich, ob es um ihren neuen Staubsauger geht, um den Ersatz für die kaputte Waschmaschine oder das neueste Smartphone. Technik ist eben Männersache. Das ist ganz einfach so. Sie greift zwar zu dem Smartphone, das im schicken Design daher kommt. Aber sie nimmt dann doch das Modell, das er ihr empfiehlt. Auch wenn er, zugegeben, auch wenig Ahnung hat.

Das liegt nicht daran, dass Frauen dümmer sind. Sie leben einfach in einer anderen Interessenwelt. Ein Auto ist für sie nur ein Fortbewegungsmittel. Technische Daten interessieren sie nicht. Aber sie wissen genau, welches Modell ihnen steht und wenn Aufpreis, dann für die besonders elegante Innenausstattung. Nur die Einparkhilfe, die ist natürlich ein Argument ;-)

Am einfachsten kann man dieses Kauf- und damit Entscheidungsverhalten am Beispiel von Handtaschen veranschaulichen. Sie hat gefühlte zwei Dutzend davon im Schrank, doch die Schickste von allen steht gerade im Schaufenster und die muss sie unbedingt haben. Wobei das Ding meist eben nur das ist: schick. Die Tasche hat weder ein Fach für das Smartphone noch ist sie breit genug für ein Tablet. Dafür hat sie ein Preisschild, bei dem sich Mann fragt, ob der Notebook gleich mit dabei ist.

Auch er hat eine Tasche, aber eben nur eine. Es ist ihm nämlich viel zu lästig, ständig den ganzen Kleinkram von einem Behälter in den anderen umzuräumen. Seine Tasche ist auch nicht schick, sondern praktisch. Es ist ein Rucksack für den Radweg, eine Messenger Bag fürs Büro oder eine Kombination von beiden. Natürlich mit gepolstertem Notebookfach und mit Organizer für Stifte, Papier, Kabel Ausweise, Tickets und Geldbeutel. Männer ticken eben anders als Frauen. Und umgekehrt.

Doch auch der Alltag einer Frau ist heute von Technik durchsetzt. Ein Leben ohne Smartphone ist bei ihrem Mitteilungsbedürfnis kaum noch vorstellbar. Und auch einen Computer sollte Frau bedienen können. Zumindest, wenn sie sich montags bis freitags im Business-Outfit bewegt und ihre Tage an Besprechungstischen verbringt. Das Gegenstück für die Hausfrau ist der neue Herd, der ja heute auch keine simplen Knöpfe mehr hat, sondern programmiert werden will.

Männer tun daher gut daran, es der Liebsten an ihrer Seite nicht allzu einfach zu machen. Ein Smartphone geht nicht so schnell kaputt. Damit kann man ruhig ein wenig herumspielen, bis man all die Funktionen entdeckt hat, die heute in keiner Bedienungsanleitung mehr stehen. Mann sollte sich daher davor hüten, ständig für sie die Hotline zu spielen, die man einfach anrufen kann, wenn etwas nicht so tut, wie es früher immer getan hat. Denn, wie gesagt, Frauen sind nicht dümmer. Ihr Gehirn funktioniert nur anders. Und sie kommen durchaus dahinter, warum etwas nicht funktioniert. Man muss sie nur manchmal bewusst hängen lassen. Dann greift nämlich die Methode Learning by Doing und Probleme lösen sich ganz von selbst.

Genauso sieht es mit den großen und kleinen Lebensentscheidungen aus. Natürlich ist es bequemer für sie, den lästigen Papierkram einfach dem Mann zu überlassen, dem sie sich anvertraut hat. Vor allem hat sie hinterher immer jemand, den sie zum Schuldigen erklären kann, wenn sich eine Entscheidung als falsch herausstellen sollte. Das Urlaubshotel war einfach eine Zumutung? Du hast es doch ausgewählt. Das Auto ist ständig kaputt? Ich hab dir doch gleich gesagt, dass mir der andere besser gefällt. Der Film war langweilig? Hast du nicht vorher die Kritiken gelesen?

Doch es liegt an ihm, ob er das zulässt. Denn wenn er ihr alles abnimmt, was nicht zu ihren urweiblichen Interessen gehört, wird er nicht nur ständig der Buhmann sein. Er wird am Ende auch eine Frau an seiner Seite haben, die zu keiner eigenen Entscheidung mehr fähig, ja irgendwie lebensunfähig ist. Das mag zwar dem eigenen Ego guttun. Aber es kann auf Dauer auch ziemlich lästig sein. Den ein gutes Stück Emanzipation sollte eine Frau heute schon mitbringen. Emanzipation im Sinne von frei, selbstständig, unabhängig.