Durchblick im Informationsgewitter

Zeitung war gestern. Der Mann von heute beschränkt sich nicht mehr darauf, was ein einzelner Verlag für wichtig hält und wie dessen Macher die welt sehen. Da können die Verlage noch so jammer, ihre großen Zeiten sind vorbei und ihr Meinungsmonopol ist endgültig dahin.

Facebook als Nachrichtenquelle

Man kann über Facebook denken was man will, richtig eingesetzt ist es eine wertvolle Nachrichtenquelle, über die man Informationen erhält, auf die man sonst vielleicht nie gestoßen wäre. Voraussetzung dafür ist, dass man die richtigen Leute kennt und seine "Freunde" gezielt auswählt. Denn in der Facebook-Welt ist es wie im realen Leben: wenn man sich nur mit Leuten umgibt, die genauso denken wie man selbst, steckt man in der komfortablen Filterblase und wird nie mit Denkanstößen von außen konfrontiert. Ich halte daher bewusst auch mit Leuten Kontakt, die nicht meiner Meinung sind und mein Weltbild nicht teilen. Das öffnet den Horizont und sorgt dafür, dass man sich geistig nicht im Kreise dreht. Mein morgendliches Ritual schließt daher auch eine Runde Facebook ein. Gleich, nachdem ich meine eMails gecheckt und meine Todo-Liste für den Tag angesehen habe. Doch eigentlich nutze ich zur Nachrichtenversorgung ein anderes Medium:

Feedly für alles, was man wissen muss

Feedly ist eigentlich die ideale Nachrichternquelle. Man kann aus einer Auswahl voreingestellter Medien wählen und kann problemlos jedes andere Medium (Nachrichtenportal oder Blog) einbinden. Richtig eingestellt wird daraus eine Nachrichtenzentrale, in der alle Informationen auflaufen, die den eigenen Interessensgebieten und Vorlieben entsprechen. Dabei kann es durchaus aufschlussreich sein, ein und dieselbe Nachricht in unterschiedlichen Medien zu lesen. Ich nutze Feedly vor allem auf dem Tablet oder dem Smartphone. Jeden Morgen geht gut eine halbe Stunde drauf, um die wichtigsten Meldungen zu lesen.

Wobei Feedly einen eigenen Nachrichtenüberblick anbietet, der ständig aktualisiert wird. Man kann sich aber auch durch die abonnierten Medien klicken und selbst lesen, was gerade interessiert. Ergeben sich tagsüber Wartezeiten, ist Feely ebenfalls ein nützlicher Zeitvertreib. Zum Beispiel, wenn ich eine halbe Stunde zu früh beim Kunden bin. Oder wenn mal wieder Geduld angesagt ist, weil meine Liebste noch etwas länger braucht. Dann setze ich mich einfach in eine Ecke und lese auf dem Smartphone, was es Neues gibt. Wobei man manchmal von der schieren Menge an interessanten Meldungen geradezu erschlagen wird und gar nicht die Zeit hat, alles zu lesen, was man eigentlich lesen möchte. Das ist der Moment für einen weiteren Helfer im Informationszeitalter:

Pocket hält alles fest und vergisst nichts

Wer den Firefox nutzt, hat Pocket schon von vornherein installiert. Stößt man auf eine interessante Website, hat aber momentan nicht die Zeit dafür, um sie zu lesen, genügt ein Klick auf den Pocket-Button und die Information bleibt erhalten, ohne dass man dafür ein Browser-Fenster geöffnet halten muss. Ich nutze Pocket fast täglich. Auch wenn es um ein interessantes Produkt geht, mit dem ich mich bei Gelegenheit beschäftigen möchte, um einen langen Artikel, oder um eine Information zu einem Thema, mit dem ich mich gerade beschäftige. Aber dafür habe ich eigentlich ein anderes Hilfsmittel:

Evernote für Informationen, die man wieder finden will

Evernote ist zwar weit mehr als eine Notizanwendung, aber ich benutze den Dienst eigentlich nur, um alles festzuhalten, auf das ich vielleicht später noch zurückkommen möchte. Man kann in Evernote Notizen in einzelnen Notizbüchern sortieren, die sich wiederum in so genannten Stapeln zusammenfassen lassen. Ich habe für die einztelnen Bereiche, die mein Leben ausmachen, jeweils einen Stapel angelegt, in dem dann die dazu gehörenden Notizbücher stecken. Bei den Notizen darin kann es sich um eine Website handeln, um eine eigene handschriftliche Notiz, um eine Sprachnotiz oder auch eine Checkliste.

Ich nutze zum Beispiel Checklisten als Einkaufszettel. Fällt mir auf, dass die Marmelade zu Ende geht, trage ich das sofort in die Einkaufsliste ein und muss nicht mehr daran denken. Steht eine kurze geschäftliche Reise an, genügt ein Blick in die "Packliste für Geschäftsreisen" und der Koffer enthält in wenigen Minuten alles, was dabei sein muss. Rasierapparat vergessen? Keine Chance. Genauso gibt es Checklisten für eine Reise mit dem Wohnmobil oder eine Städtereise übers Wochenende. Warum soll man jedes Mal von neuem zu Denken anfangen, wenn man es sich einfacher machen kann?

Ach ja, Feedly, Pocket und Evernote sind neben Todist, den Google-Kontakten und dem Google-Kalender auch Teil meines Personal Information Managers Thunderbird. Wenn ich im Büro bin, läuft der ständig auf dem Notebook und alles, was mit Terminen, Aufgaben, Inforamationen und Kommunikation zu tun hat - also eigentlich mein ganzes Leben - ist über eine gemeinsame Oberfläche erreichbar. Praktisch, nicht?