Kinderehe: Wer hier Pädophilie sagt, denkt zu kurz

Ein kleines Mädchen mit einem alternden Mann zu verheiraten gilt in der Mitte Europas als die Ungeheuerlichkeit schlechthin. Das Kind wird bedauert und der Mann ist eindeutig pädophil. Objektiv gesehen ist das absolut richtig. Doch so einfach ist die Sache leider nicht. Denn was richtig oder falsch ist, moralisch oder unmoralisch, akzeptiert oder verwerflich hat selten etwas mit sachlichen Gründen zu tun. Aber viel mit gesellschaftlichen Normen und die driften auf dieser Welt sehr weit auseinander.

Für einen Moslem ist die Sache klar: In dem Augenblick, in dem ein Mädchen seine erste Monatsblutung hatte, ist es kein Mädchen mehr, sondern eine Frau. Spätestens dann muss die Kleine ihr Haar verhüllen oder darf nur noch voll verschleiert auf die Straße. Ein Moslem stellt so etwas nicht infrage. Für ihn ist das einfach eine Tatsache und irgendwie gottgewollt.

Dahinter steckt keine logische Überlegung, sondern schlicht und einfach Tradition. Und natürlich Religion. Das war schon immer so und das muss auch so sein. Von Klein auf hat der Moslem nichts anderes gesehen und erlebt. Das Leben von Jungs ist ein privilegiertes Leben. Sie dürfen vieles, was ein Mädchen eben nicht darf. Bis in die Nacht mit den anderen Jungs herumhängen zum Beispiel. Oder sich so kleiden, wie es ihnen gefällt. In manchen Ländern haben sie durchaus auch Spaß mit den Mädchen und keiner regt sich darüber auf. Wenn es ums Heiraten geht, legen sie allerdings strenge Maßstäbe an. Es muss eine„ehrbare“ Frau sein. Eine, die noch kein Anderer berührt hat. Eine, für die ihr Ehemann der erste und einzige Mann im Leben ist.

Der Platz eines Mädchens ist zu Hause. Ist es noch klein, darf es auch mal draußen spielen. Doch, wie gesagt, mit der ersten Blutung beginnt die Verbannung. Sie darf nur noch in Begleitung ihres Bruders in die Öffentlichkeit und selbst dann muss sie von Kopf bis Fuß verhüllt sein. Kontakte mit Jungs werden kritisch gesehen oder sind grundsätzlich verboten. Alles dreht sich darum, dass sie „rein“ bleibt und keine Schande über ihre Familie bringt. Denn die Ehre der Familie ist wichtig und ein Mädchen kann sie ganz schnell zunichte machen. Warum das so ist, lässt sich nur schwer erklären. Es ist eben so und wird von niemand hinterfragt.

Und weil das mit der Ehre so kompliziert ist, sind Väter daran interessiert, ihre Töchter so früh wie möglich zu verheiraten. Denn mit der Heirat hat ein Anderer das Problem. Von diesem Augenblick an, muss ihr Mann auf sie aufpassen und jedes Fehlverhalten hat mit seiner Ehre zu tun.

Das Komplizierte in dieser Gesellschaft ist, dass junge Menschen sich eigentlich nie und nirgends kennenlernen können. Weil sie im tagtäglichen Leben praktisch keine Berührungspunkte haben. Weil die Welt der Frauen eine völlig andere ist als die der Männer. Ein Mann kann sich also nicht in ein Mädchen verlieben, weil es ihm gefällt, sein Lachen, sein volles Haar, die Wölbung unter ihrer Bluse, die Rundung ihres Hinterns, eben all das, was eine Frau ausmacht. So etwas wie erotische Anziehung oder gar sexuelles Verlangen kann folglich kaum entstehen. Denn er bekommt sie nie wirklich zu sehen. Er kann noch nicht einmal ungezwungen mit ihr reden. Es gibt einfach zu viele Schranken. Dinge, die verboten sind oder die man einfach nicht tut.

Für Mädchen ist das anders, ab er auch nicht viel besser. Sie kann durchaus von einem Mann angetan sein. Sie kann ihn beobachten und sehen, wie er ist, wie er auftritt, wie er sich gibt. Sie kann bei aller Distanz seine Ausstrahlung spüren und wahrnehmen, was seine Männlichkeit ausmacht. Trotzdem wird er für sie unnahbar und damit unerreichbar bleiben. Denn über den Mann, den sie eines Tages heiraten wird, entscheidet nicht sie, sondern andere.

Und in manchen Gesellschaften der arabischen Welt fällt diese Entscheidung bereits zu einem Zeitpunkt, an dem sie eigentlich noch ein verspieltes Kind ist und an Männer noch gar nicht denkt. Und sie wird das tun, was Kinder nun mal tun. Sie wird sich dieser Entscheidung fügen. Der Entscheidung ihres Vaters, der ihren Ehemann für sie ausgesucht hat. Denn sie hat von Anfang an gelernt, dass es klare Unterschiede zwischen Jungs und Mädchen gibt, zwischen Männern und Frauen. Die Jungs dürfen immer mehr als die Mädchen, das hat wohl Gott so gewollt. Und wenn sie Männer geworden sind, dürfen sie alles. Sie dürfen entscheiden und können befehlen. Sie haben Wünsche, die eine Frau erfüllen muss. Und sie haben Forderungen, denen sich eine Frau beugen muss. Denn die Zierde einer Frau ist ihre Unterwürfigkeit und ihre wichtigste Eigenschaft ist Gehorsam.

Vor kurzem ging ein Video durch die sozialen Medien. Gezeigt wurde eine muslimische Hochzeit. Die Braut war ganz offensichtlich noch ein Kind, auch wenn sie ein paar Tropfen Blut nach Ansicht ihrer Kultur zur Frau gemacht hatten. Sie steckte in einem weißen Kleid und ein Schleier verdeckte ihr Gesicht. Der Bräutigam war westlich gekleidet. Er trug einen weißen Anzug und genoss es, im Mittelpunkt einer jubelnden Menge zu stehen. Irgendwann muss es ihn genervt haben, dass die Braut seine Freude offensichtlich nicht teilen wollte und die ganze Zeit weinte. Also lüftete er den Schleier, wobei ihm ihre Mutter behilflich war, und sie bezog eine saftige Ohrfeige. Die Menge jubelte weiter. Er war ihr Mann. Er hatte das Recht, sie zu betrafen. Und er würde ihr später zeigen, welche Rechte er sonst noch hatte.

Die westliche Welt war schockiert und die Kommentare waren entsprechend drastisch. So sah sie also aus, die Kinderehe nach islamischem Recht. Die kleine war von ihrem Vater verkauft worden und der Bräutigam hatte bestimmt eine stattliche Summe für ein so junges Ding gezahlt, das mit Sicherheit noch kein anderer Mann berührt hatte. Die Moslems konnten diese Entrüstung nicht wirklich nachvollziehen. Schließlich war auch der Prophet mit einem Mädchen verheiratete, das nach westlicher Sicht noch ein Kind war. Aber Ungläubige verstehen eben nicht, was es mit Mann und Frau wirklich auf sich hat.

Ein Syrer hat durchaus das Recht, eine Frau zu heiraten, die nach europäischem Recht noch minderjährig ist. Eine Ehe wird dort nur vor dem Imam geschlossen und der Staat kümmert sich nur wenig um die Details. Doch auch in der arabischen Welt ist es eine seltene Ausnahme, wenn ein Greis eine Zwölfjährige heiratet. Eigentlich ist es auch dort verpönt, auch wenn es nach der Scharia nicht grundsätzlich verboten ist. Die meisten Kinderehen werden daher mit minderjährigen Mädchen geschlossen, die sich zumindest körperlich durchaus schon zur Frau entwickelt haben. Die untere Altersgrenze dürfte da eher bei vierzehn als bei zwölf liegen.

Auch das ist natürlich bedenklich. Aber mit Pädophilie hat es nur wenig zu tun. Im Allgemeinen spricht man von Pädophilie, wenn das sexuelle Interesse eines Mannes (es handelt sich meist um Männer) auf Kinder von etwa 4 bis 14 Jahren fokussiert ist. Dabei kennt die Fachwelt zwei Gipfel in der Alterspräferenz: Der eine Gipfel liegt bei fünf bis sechs Jahren, der andere bei elf bis zwölf Jahren. Das sexuelle Begehren ist beim konkreten Pädophilen in der Regel auf einen dieser beiden Abschnitte beschränkt, erlischt in der Regel aber spätestens bei der Ausprägung sekundärer Geschlechtsmerkmale beim Kind. (Quelle: Wikipedia)

Was in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist: Das deutsche Strafrecht stellt Pädophilie grundsätzlich nicht unter Strafe. Strafbar ist lediglich der sexuelle Missbrauch von Kindern bis 14 Jahre. Die Analogie Kinderehe = Pädophilie trifft daher in der Realität durchaus nicht auf alle muslimischen Ehen mit Minderjährigen zu.

Dass es überhaupt solche Gesetze gibt, ist auch heute noch alles andere als selbstverständlich. Kinder wurden nämlich über viele Jahrhunderte hinweg lediglich als Besitztum der Eltern betrachtet. Rechte standen ihnen nicht zu. Der 'pater familias' der alten Römer entschied über Leben und Tod eines Säuglings. Erst die französische Revolution brachte zumindest auf dem Papier Bürgerrechte, in denen die Kindheit, wenn auch nur zögerlich, als ein eigenständiger Lebensabschnitt betrachtet wurde. (Quelle: Juraforum) Doch diese Entwicklung ist noch heute weitgehend auf die westliche Welt beschränkt. Vor allem in Gesellschaften mit stark religiöser Prägung haben Kinder noch heute kaum oder überhaupt keine eigenständigen Rechte.

In der christlichen und islamischen Welt ist das auch kein Wunder. Sowohl in der Bibel als im Koran findet man zu Kindern nur ein einziges Stichwort: Gehorsam. „Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald“ heißt es in Sprüche 13:24 und auch in Sprüche 19:18 findet man eine ähnliche Aussage: „Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist; aber lass deine Seele nicht bewegt werden, ihn zu töten.“ Da verwundert es nicht, dass die buchstäbliche Rute der Zucht vis vor zwei Generationen auch in Deutschland noch als unverzichtbar in der Kindererziehung galt und in den meisten Ländern dieser Welt noch heute gilt.

Mit anderen Worten: So weit her ist es mit dem Schutz von Kindern in Wirklichkeit nicht. Und als geschütztes Kind gilt ein junges Mädchen auch nur bis es das 14. Lebensjahr vollendet hat. Danach wird die Rechtsprechung ziemlich schwammig. So sind zwar Zwangsehen verboten und es dürfen eigentlich nur Volljährige heiraten. Aber es gibt Ausnahmen und die liegen ganz im Ermessen von Richtern und Jugendämtern.

Charly zum Beispiel (seine Freunde nennen ihn so und der Anonymität wegen soll das auch an dieser Stelle so bleiben) war um die vierzig und verheiratet, als ihn seine Firma nach Frankreich schickte. Dort lernte er eine Sechzehnjährige kennen und lieben. Er trennte sich von seiner Frau und die beiden wollten heiraten. Natürlich taten ihre Eltern alles, um diese Verbindung zu verhindern. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Das Jugendamt gab diesen Weg frei und das Gericht erteilte die Genehmigung.

Man kann darüber geteilter Meinung sein, aber wer Charly kennt, der weiß auch, dass ihm pädophile Neigungen ziemlich fremd sind. Die beiden sind mittlerweile dreißig Jahre verheiratet und haben drei Kinder. Wer sie trifft, sieht auf den ersten Blick, dass sie glücklich miteinander sind. Ein Altersunterschied von mehr als 20 Jahren muss also keine Katastrophe sein. Vorausgesetzt, die Liebe geruht auf Gegenseitigkeit und beide stehen dazu.

Um auf das Thema zurückzukommen: Bei den meisten Kinderehen arabischer Flüchtlinge und Einwanderer handelt es sich um Ehen, die zu einer Zeit geschlossen wurden, als die Braut zwischen 14 und 16 Jahre alt war. Mit 16 hätte sie auch den Segen der deutschen Behörden bekommen können. Bleiben also zwei Lebensjahre, um die sich die ganze Diskussion dreht.

Man muss sich davor hüten, die eigenen gesellschaftlichen und moralischen Werte zum allein gültigen Standard zu erheben. Denn was hier (und das durchaus aus gutem Grund) als unumstößliches Gesetz gilt, kann schon ein paar Kilometer weiter östlich völlig anders aussehen. Und die dortigen Menschen verteidigen ihre Sitten und Gebräuche genauso, wie wir es tun. Hierzulande gehen Eltern, die ihre Kinder schlagen, das Risiko ein, von den Nachbarn oder von den Kindern selbst angezeigt zu werden. Das kann im Extremfall dazu führen, dass den Eltern das Kind weggenommen wird, um im Heim oder bei Pflegeeltern aufzuwachsen. Schon im Nachbarland Tschechien sieht das ganz anders aus. Dort gibt es kaum eine Familie, in der es keinen Rohrstock gibt, um den Nachwuchs in seine Schranken zu weisen.

Kinderehen sind zwar verboten, auch wenn man ab sechzehn schon mal ein Auge zudrückt. Auch Sex mit einer Vierzehnjährigen kann ein Straftatbestand sein (muss es aber nicht), wenn ein Erwachsener involviert ist. Doch wenn zwei Fünfzehnjährige ausprobieren, was es mit Sex auf sich hat, wird sich kein Gesetz finden, dass dies grundsätzlich unter Strafe stellt. Die Grenzen sind also durchaus fließend und Gesetze geben immer nur das wider, was die breite Bevölkerung als Recht und richtig empfindet.

In den Fünfzigern konnte sich ein Paar keine Wohnung mieten, wenn es nicht verheiratet war. Wurde eine Fünfzehnjährige schwanger, war das ein Skandal, das Mädchen kam in ein Heim und das Baby wurde zur Adoption freigegeben. Heute nennt man sie „alleinerziehende Mutter“ und der Staat kommt für ihr Leben auf. Wir nennen das Aufklärung und finden das völlig in Ordnung. Unter Moslems hingegen ist eine schwangere Fünfzehnjährige entweder verheiratet oder das Opfer einer Vergewaltigung. Im ersten Fall kommt selbstverständlich ihre Familie für sie auf. Im zweiten wird man sie umbringen. Schon weil die Familienehre wieder hergestellt werden muss. Aber auch, weil eine Frau ohne intaktem Hymen ohnehin kein Mann mehr haben will.

Aber auch hier gibt es streng religiöse Familien, in denen es nicht viel anders aussieht. Sex ist da nur in der Ehe erlaubt. Alles andere ist Sünde und kann zum Ausschluss aus der Gemeinschaft führen. Hat eine Tochter dennoch Pech gehabt und das heimliche Date mit dem Schulfreund hatte Folgen, dann gilt sie als verlorenes Schaf und wird selbst von der eigenen Familie als Aussätzige behandelt. Nicht selten wird sie auch einfach vor die Tür gesetzt und sich selbst überlassen. Christliche Barmherzigkeit hat eben ihre Grenzen. Im Übrigen legt man auch in diesen Kreisen großen Wert darauf, dass die Braut jungfräulich in die Ehe geht. Und man kennt genaue regeln, was im Bett erlaubt ist und was nicht. Moslems sind da weit weniger lustfeindlich – zumindest wenn es sich um die Lust des Mannes handelt. Aber in beiden Religionen gibt es strenggläubige Frauen, die zu den eifrigsten Verfechtern der uralten Regeln zählen. Sie ordnen sich willig, wenn auch nicht immer freiwillig dem Mann unter der ihnen als Ehemann zugewiesen wurde. Und sie tragen mit ihrer Kindererziehung dazu bei, dass alles beim Alten bleibt